Endometriumkarzinom: Hormontherapie ebenso gut wie Hysterektomie?
Bei unter 40-Jährigen mit frühem Endometriumkarzinom ist Hormontherapie nicht mit höherem Sterberisiko verbunden.
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Eine progesteronbasierte Hormontherapie anstelle einer Hysterektomie kann die Fruchtbarkeit prämenopausaler Erkrankter mit frühem, gut differenziertem Endometriumkarzinom erhalten. Doch diese geht wohl mit einem erhöhten Sterberisiko einher, berichten Dr. Dr. Yukio Suzuki, Columbia University Vagelos College of Physicians and Surgeons, New York, und Kolleg:innen. Allerdings scheint das nur auf eine bestimmte Altersgruppe zuzutreffen.
Wer erhält eine primäre Hormontherapie?
Die Forschenden werteten retrospektiv Daten von 15.849 Personen im Alter von 18 bis 49 Jahren aus, bei denen zwischen 2004 und 2020 ein endometrioides Endometriumkarzinom im Stadium I (Grad 1–2) diagnostiziert wurde. 92,5 % von ihnen erhielten primär eine Hysterektomie, 7,5 % zunächst eine Hormontherapie. Letzterer Anteil stieg im Beobachtungszeitraum von 5,2 % auf 13,8 % an (p < 0,001). Betroffene, die eine primäre Hormontherapie durchliefen, waren im Mittel jünger und ihre Tumoren wiesen ein früheres Stadium und einen niedrigeren Grad auf.
Hysterektomie bietet Überlebensvorteil
Nach fünf Jahren lebten noch 98,5 % derer, die eine primäre Hysterektomie bekommen hatten, verglichen zu 96,8 % mit primärer Hormontherapie (HR Tod 1,84; 95%-KI 1,06–3,21; p = 0,02). In der gematchten Kohortenanalyse von jeweils gut 1.000 Personen pro Behandlungsstrategie zeigte sich bei jenen unter 40 Jahren keinerlei Unterschied in den Überlebenschancen (HR 1,00; 95%-KI 0,50–2,00; p > 0,99). Für die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen war das fruchtbarkeitserhaltende Vorgehen hingegen mit einem knapp fünffach höheren Sterberisiko assoziiert (HR 4,94; 95%-KI 1,89–12,91; p < 0,001).
Die Wissenschaftler:innen sehen Berichte bestätigt, nach denen die Verwendung einer primären Hormontherapie beim Endometriumkarzinom im fruchtbaren Alter zunimmt. Obwohl sich für junge Erkrankte kein OS-Unterschied gegenüber der Hysterektomie beobachten ließ, braucht es aus Sicht der Autor:innen weitere Studien zur onkologischen Sicherheit der Hormontherapie. Dies gelte besonders für Personen jenseits der 40.
Quelle:
Suzuki Y et al. JAMA Oncol 2025; DOI: 10.1001/jamaoncol.2025.2761
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