
Hypomethylierende Agenzien und Donorlymphozytentransfusionen könnten sich zur Erhaltung nach Transplantation eignen

Manche Patient:innen mit AML oder myelodysplastischem Syndrom (MDS) erleiden trotz einer erfolgreichen allogenen Stammzelltransplantation (HSCT) später ein Rezidiv. Prof. Dr. Dr. Marie Robin, Université de Paris Cité, Paris, und weitere französische Forschende testeten nun eine Kombination aus hypomethylierenden Agenzien und Donorlymphozytentransfusionen als Erhaltungsstrategie für Hochrisikoerkrankte.
An der einarmigen Phase-2-Studie GFM-DACORAL-DLI nahmen Patient:innen (18–70 Jahre) mit AML oder MDS, einem ECOG PS von 0–2 und sehr hohem Risiko teil, bei denen eine HSCT geplant war. Die Erkrankten erhielten ab Tag 40 nach der Transplantation für bis zu zehn Zyklen eine Kombination aus 100 mg Cedazuridin und 35 mg Decitabin (ASTX727). Zunächst nahmen sie die Medikation an einem Tag pro Zyklus ein, was später auf drei Tage gesteigert wurde. Zusätzlich empfahlen die Ärzt:innen eine Infusion mit Donorlymphozyten, sofern nach vier Erhaltungszyklen keine Kontraindikation bestand.
Erhaltung nach HSCT
Insgesamt unterzogen sich 51 Teilnehmende im medianen Alter von 62 Jahren der allogenen HSCT. 34 von ihnen begannen eine Erhaltung mit den hypomethylierenden Substanzen und 14 (41 %) vollendeten zehn Zyklen. Sieben Erkrankte erhielten mindestens eine Lymphozyteninfusion.
Von den ersten 28 Patient:innen, die ASTX727 bekamen, lebten 70,4 % ein Jahr nach der Transplantation noch krankheitsfrei (95%-KI 55,1–89,9). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse vom Grad 3 oder höher waren hämatologischer Natur und betrafen 25 von 34 Behandelten (74 %). 41 % erlitten schwerwiegende Toxizitäten, in acht Fällen hämatologisch und in dreien gastrointestinal. Ein Todesfall aufgrund einer Thrombozytopenie hing mit der Prüfmedikation zusammen.
Die Autor:innen sehen ASTX727 als potenzielle Erhaltungsoption nach HSCT für AML- und MDS-Patient:innen mit sehr hohem Rezidivrisiko. Sie halten es für angebracht, diese Strategie weiter zu evaluieren.
Quelle:
Robin M et al. Lancet Haematol 2025; 12(9): e705-e716; DOI: 10.1016/S2352-3026(25)00172-
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