
Ketonkörper tun dem Herzen gut

Ketogene Ernährungsformen werden immer wieder als potenziell gefährlich betrachtet, schließlich enthalten sie viel Fett bzw. Cholesterin. Doch diese Angst ist unbegründet. Wie eine große Analyse der Daten von 43.776 Erwachsenen aus der NHANES-Studie zeigte, senkte eine ketogene Diät die Gesamtsterblichkeit deutlich. Kein signifikanter Zusammenhang bestand zur kardiovaskulären Mortalität, berichtete Prof. Dr. Stephan Martin vom Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum in Düsseldorf.
Eine andere Studie beschäftigte sich mit dem Einfluss der ketogenen Supplementierung auf die Herzinsuffizienz. Zwölf Patientinnen und Patienten mit reduzierter Ejektionsfraktion erhielten einmalig den Ketonkörper 3-Hydroxybutyrat (0,5 g/kg) oral oder Placebo. Vor der jeweiligen Gabe und in den sechs Stunden danach erfolgten stündlich eine transthorakale Echokardiografie und wiederholte Blutabnahmen. Unter dem Verum stieg der Blutspiegel des Ketonkörpers signifikant an, die Konzentrationen von freien Fettsäuren und Glukose fielen ab. Im Vergleich zur Placebogruppe erhöhten sich in der Verumgruppe das Herzzeitvolumen um 0,9 ml/min und das Schlagvolumen um 15 ml. Die linksventrikuläre Ejektionsfraktion nahm um 3 Prozentpunkte zu. Die Ergebnisse waren jeweils signifikant. Die Herzfrequenz blieb nahezu unbeeinflusst.
Was die Gabe von Ketonkörpern bei Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) bewirkt, untersuchte man bei 24 Menschen mit Typ-2-Diabetes. Zwei Wochen lang bekamen sie viermal täglich 25 g eines Ketonesters oral oder ein isokalorisches und isovolumisches Placebo. Nach einer 2-wöchigen Auswaschphase wurden sie für zwei Wochen auf die jeweils andere Therapieoption umgestellt. Auch bei diesen Patientinnen und Patienten hatte die ketogene Supplementierung einen günstigen Einfluss auf die kardiale Leistung, den Füllungsdruck und die ventrikuläre Steifheit. Ketonkörper sind offensichtlich gut fürs Herz, resümierte Prof. Martin.
Quelle: 20. Diabetologie-Update-Seminar
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