Kombipräparate bringen Vorteile bei Hypertonie

Dr. Susanne Meinrenken

Vier Dosierungen der Medikation wurden verglichen Vier Dosierungen der Medikation wurden verglichen © 9dreamstudio - stock.adobe.com

Laut systematischer Reviews halten Fixkombis Patientinnen und Patientinnen mit einer Hypertonie eher bei der Stange als Einzelpräparate: Zudem reduzieren sie die Gefahr kardiovaskulärer Ereignisse stärker. Diese Erkenntnisse werden jetzt durch Real-World-Daten bestätigt.

Bei der Behandlung des Bluthochdrucks geht jeder Anstieg der Adhärenz um 20 % mit einer Reduktion von schweren kardiovaskulären Ereignissen um 9 % einher. Zur Erhöhung der Therapietreue wurden Kombinationspräparate entwickelt, um leitliniengemäß die Einnahme von mindestens zwei Wirkstoffen zur Blutdrucksenkung zu erleichtern. Viele Untersuchungen haben schon gezeigt, dass Fixkombinationen im Vergleich zu Einzelmedikamenten die Adhärenz steigern und Mortalität sowie kardiovaskuläre Ereignisse reduzieren. 

Diese Ergebnisse prüfte ein Team um Dr. Gábor Simonyi von der St. Imre Universitätsklinik in Budapest erstmals anhand von Real-World-Daten. 
In der retrospektiven Beobachtungsstudie kamen die Versichertendaten von allen Erwachsenen in Ungarn, die zwischen April 2012 und Dezember 2018 wegen einer Hypertonie mit Ramipril plus Amlodipin behandelt worden waren, zur Auswertung. Es ließen sich vier Dosierungen vergleichen: Ramipril und Amlodipin mit je 5 mg (5/5) sowie 5/10, 10/5 und 10/10 mg der Wirkstoffe. Insgesamt erhielten 104.882 Personen eine Fixkombination und 68.324 Personen entsprechende Monopräparate

Höhere Adhärenz mit den Kombipräparaten 

Die Mehrzahl (62 %) erhielt je 5 mg Ramipril/Amlodipin; in dieser Gruppe lag die Rate der Nicht-Adhärenz während der ersten zwei Jahre unter dem Kombinationspräparat deutlich niedriger als bei den Einzelwirkstoffen, danach stieg sie an. Für die anderen Dosierungen ließ sich über die gesamte Beobachtungszeit hinweg ein Vorteil für die Fixkombis feststellen. Während sie je nach Dosis jeweils deutlich über 80 % der Teilnehmenden langfristig einnahmen, galt das für knapp 60 % bis 73 % der anderen.

Schwere kardiovaskuläre Ereignisse traten unter den kombinierten Tabletten vergleichsweise deutlich seltener auf als unter Einzelgaben. Die Leitlinienempfehlung, bei Hypertonie ein Kombinationspräparat zu verordnen, wird also von dieser ersten Real-World-Studie unterstützt, fasst die Autorengruppe zusammen.

Quelle: Simonyi G et al. J Hypertens 2024; DOI: 10.1097/HJH.0000000000003916

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