Langfristig gelingt die Diabetesprävention am besten über gesünderen Alltag
Es zeigte sich, dass im Vergleich zu Placebo eine intensive Lebensstilintervention die Diabetesinzidenz langfristig um 24 % senkte
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Insgesamt 3.195 Teilnehmende mit Prädiabetes wurden über einen Zeitraum von 21 Jahren begleitet. Mit 68 % waren Frauen in der Kohorte stärker vertreten als Männer. In der ursprünglichen, auf drei Jahre angelegten, randomisierten Studie erhielten die Patientinnen und Patienten entweder eine intensive Lebensstilintervention (ILS), die auf Gewichtsabnahme und moderate körperliche Aktivität abzielte, oder Metformin in der Dosis zweimal täglich 850 mg oder ein Placebo. Als primäres Ziel hatte man die Prävention eines Typ-2-Diabetes festgelegt. In der Folgezeit ließ man die Interventionsgruppen weiterlaufen, das heißt, die Metformingabe wurde offen weitergeführt und die Lebensstilgruppe bekam zweimal jährlich zusätzliche Schulungsangebote (vier Gruppensitzungen pro Jahr wurden aus ethischen Gründen allen Teilnehmenden angeboten).
Es zeigte sich, dass im Vergleich zu Placebo eine intensive Lebensstilintervention die Diabetesinzidenz langfristig um 24 % senkte. Metformin führte zu einer Reduktion um 17 %. Dies äußerte sich in einer verlängerten diabetesfreien Zeit um im Durchschnitt 3,5 Jahre und 2,5 Jahre.
Besonders stark profitierten scheinbar Personen mit hohen Ausgangswerten bei HbA1c oder Nüchternblutzucker. Die größten Behandlungseffekte durch die medikamentöse Maßnahme traten zudem bei jüngeren Teilnehmenden auf.
Gewichtsverlust ist für den Effekt wohl entscheidend
Auffällig war, dass sich der größte Nutzen beider Präventionsstrategien bereits in den ersten drei Jahren der Studie zeigte (58 % und 31 %). Dennoch blieb eine Risikoreduktion über die zwei Jahrzehnte bestehen, ohne dass sich bei den Inzidenzraten ein „Rebound“-Effekt zeigte. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass Veränderungen im Lebensstil nachhaltig positive Auswirkungen bei der Diabetesprävention haben. Zu einem Teil, weil die Personen aus den Risikogruppen früh herausgeholt werden (vor allem durch den Gewichtsverlust). In den ersten drei Jahren war der gesunde Lebensstil mit Bewegung und angepasster Ernährung deutlich effektiver als eine Therapie mit Metformin – ohne Altersunterschiede. Danach glichen sich die Gruppen leicht an. Metformin könnte insbesondere bei jüngeren Erwachsenen mit Risikofaktoren eine ergänzende Option sein, heißt es abschließend.
Quelle: Knowler WC et al. Lancet Diabetes Endocrinol 2025; 13: 469-481; doi: 10.1016/S2213-8587(25)00022-1
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