Langzeit-PFS von Patient:innen unter Durvalumab mit molekularen Charakteristika im Tumorgewebe assoziiert

ASCO 2025 Josef Gulden

Patient:innen mit LS-SCLC und langer Progressionsfreiheit weisen ein förderliches Tumormikroumgebungsmuster auf. Patient:innen mit LS-SCLC und langer Progressionsfreiheit weisen ein förderliches Tumormikroumgebungsmuster auf. © SewcreamStudio – stock.adobe.com

Erreichen Patient:innen mit LS-SCLC mit Durvalumab eine lange Progressionsfreiheit, so könnte die Tumormikroumgebung dafür verantwortlich sein. Darauf deuten neue Daten aus der ADRIATIC-Studie hin.

Die Phase-3-Studie ADRIATIC war ein Meilenstein für Patient:innen mit frühem kleinzelligem Lungenkarzinom (LS-SCLC): Bei denjenigen, die zuvor eine Chemoradiotherapie erhalten hatten, verlängerte die maximal zweijährige Gabe von Durvalumab gegenüber Placebo sowohl das progressionsfreie als auch das Gesamtüberleben signifikant. In einer umfangreichen exploratorischen Biomarker-Analyse fanden sich nun Anzeichen dafür, dass das Tumor-Microenvironment für das Ansprechen auf die Immuntherapie und vor allem für die Dauer der Response eine wichtige Rolle spielen könnte.

Wie Prof. Dr. David Barbie, Dana-Farber Institute, Boston, berichtete, hatten Personen, die nach der Studienbehandlung – egal ob mit Durvalumab oder mit Placebo – mehr als ein Jahr lang progressionsfrei überlebt hatten, häufiger an einem Stadium I oder II der Erkrankung gelitten und öfter eine hyperfraktionierte Radiotherapie sowie eine prophylaktische Schädelbestrahlung erhalten als diejenigen, die bereits nach weniger als einem halben Jahr progredient gewesen waren. Ein Progress, der nach mehr als einem Jahr eintrat, war in der Regel intrathorakal.

Molekulare Marker und Therapieansprechen

Bei den langfristig progressionsfrei überlebenden Patient:innen fand sich vor der Chemoradio- und der nachgeschalteten Immuntherapie ein Tumor-Microenvironment, das ein Ansprechen begünstigte: Unabhängig vom Studienarm exprimierten sie mehr CD8- und MHC-I-Moleküle. Speziell in der Durvalumabgruppe zeigten sie tendenziell häufiger eine entzündliche T-Zell-Signatur und eine stärkere Expression von Molekülen des STING-Signalwegs.

Die stärkere Expression von Markern der Antigen-Präsentation und der zytotoxischen Aktivität könnte sehr wohl, so Prof. Barbie, den Wirkmechanismus von Durvalumab begünstigen. Allerdings waren die betreffenden Daten in ADRIATIC nur von weniger als der Hälfte der Teilnehmenden verfügbar gewesen. Deshalb sollten diese Befunde, wonach molekulare Charakteristika des Tumor-Microenvironments für die Effektivität von Durvalumab verantwortlich sind, noch in einer größeren Kohorte validiert werden.

Quelle:
Barbie DA et al. 2025 ASCO Annual Meeting; Abstract 8014

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Patient:innen mit LS-SCLC und langer Progressionsfreiheit weisen ein förderliches Tumormikroumgebungsmuster auf. Patient:innen mit LS-SCLC und langer Progressionsfreiheit weisen ein förderliches Tumormikroumgebungsmuster auf. © SewcreamStudio – stock.adobe.com