
Neuer JAK1-Inhibitor als orale Alternative zu Biologika?

Die Behandlungsmöglichkeiten der mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis haben sich durch die Biologika deutlich verbessert. Dennoch besteht weiterhin Verbesserungsbedarf. Auf die Biologika sprechen manche Betroffene nicht an, schreibt eine Gruppe um Dr. Yan Zhao vom Peking University People’s Hospital. Andere stehen den Selbstinjektionen ablehnend gegenüber.
Seit einigen Jahren ist auch eine JAK-Inhibition bei der AD möglich. Die bereits auf dem Markt verfügbaren Substanzen Baricitinib, Upadacitinib und Abrocitinib haben gegenüber den Biologika den Vorteil, dass sie oral eingenommen werden, schreiben die Forschenden.
Ivarmacitinib wurde als ein selektiver JAK1-Inhibitor entwickelt. Ersten Studienergebnissen zufolge zeigte die Substanz bei atopischer Dermatitis Potenzial. Den In-vitro-Studien und der Phase-2-Studie folgte aktuell eine multizentrische, doppelblinde Phase-3-Studie zum Einsatz von Ivarmacitinib bei Jugendlichen und Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer AD. Co-primäre Endpunkte waren der Anteil der Teilnehmenden in Woche 16, bei denen sich der IGA (Investigators’ Global Assessment)-Score gegenüber dem Ausgangswert um mindestens zwei Punkte in Richtung einer völlig bzw. fast völlig erscheinungsfreien Haut verbessert hatte, sowie der Anteil mit einem EASI-75-Ansprechen.
Medikament schnitt im Placebovergleich gut ab
Insgesamt 336 Teilnehmende im Alter von 12 bis 75 Jahren erhielten nach dem Zufallsprinzip 16 Wochen lang einmal täglich 4 mg (n = 113) oder 8 mg Ivarmacitinib (n = 112) oder Placebo (n = 111). Zum Zeitpunkt der Auswertung in Woche 16 hatten im 4-mg- und 8-mg-Ivarmacitinib-Arm signifikant mehr Personen einen IGA-Score von 0 oder 1 mit einer Verbesserung um mindestens zwei Punkte erreicht (36,3 % und 42,0 %) als unter Placebo (9,0 %). Unter beiden Dosierungen des JAK1-Hemmers schafften auch signifikant mehr Patientinnen und Patienten ein EASI-75-Ansprechen als im Placeboarm (54,0 % und 66,1 % gegenüber 21,6 %). Der Juckreiz sank mit der höheren Dosierung ab Tag 3 und unter der niedrigeren Dosierung ab Tag 8 auf ein klinisch bedeutsames Niveau, das bis Tag 16 aufrechterhalten wurde.
Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (Atemwegsinfekte, Akne etc.) waren mit 69,0 % im 4-mg-Arm, 66,1 % im 8-mg-Arm und 64,9 % im Placebo-Arm in allen drei Gruppen vergleichbar häufig. Schwerwiegende behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse traten bei 2,7 %, 1,8 % bzw. 2,7 % der Teilnehmenden auf.
Quelle: Zhao Y et al. JAMA Dermatol 2025; doi: 10.1001/jamadermatol.2025.0982
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