PET-CT erspart Biopsien bei verdächtigen Lungenherden

Maria Weiß

Eine PET-CT hat bei verdächtigen Lungenherden die Entscheidung über invasive Eingriffe deutlich präzisiert. Eine PET-CT hat bei verdächtigen Lungenherden die Entscheidung über invasive Eingriffe deutlich präzisiert. © Yaikel Dorta - stock.adobe.com

Eine PET-CT hat bei verdächtigen Lungenherden die Entscheidung über invasive Eingriffe deutlich präzisiert. Australische Forscher konnten nachweisen, dass sich damit unnötige Biopsien vermeiden und harmlose Herde zuverlässig erkennen lassen.

Verdächtige Knoten in der Lunge sollte man möglichst genau charakterisieren, bevor weitere diagnostische und therapeutische Schritte geplant werden. Inwieweit bei neu diagnostizierten Lungenherden mit intermediärem bis hohem Risiko eine PET-CT für mehr Klarheit sorgen kann, war bislang unklar. Prof. Dr. David Fielding vom Royal Brisbane and Women’s Hospital und sein Team untersuchten im Rahmen einer prospektiven Studie, wie sinnvoll die zusätzliche Bildgebung ist und ob sich dadurch Biopsien vermeiden lassen.

Die Studie wurde an zwei großen Lungenzentren in Australien durchgeführt. Eingeschlossen waren 85 Männer und 83 Frauen im mittleren Alter von 67,6 Jahren. Bei ihnen hatte man moderat bis hochverdächtige Lungenrundherde (8–30 mm Durchmesser) mit einem Malignitätsrisiko ≥ 10 % (gemäß Brock-Score) festgestellt. Im Rahmen der Studie erhielten alle eine PET-CT. Ein unabhängiges multidisziplinäres Team befundete zunächst jeweils aufgrund der auswärtigen CT und im Anschluss daran anhand der zusätzlichen PET-CT, welche Knoten biopsiert werden sollen.

Insgesamt erwiesen sich 53 % der Rundherde als maligne und 44 % als gutartig, 3 % der Studienteilnehmenden konnten nicht nachverfolgt werden. Bei 59 der insgesamt 168 Patientinnen und Patienten (35 %) wurde die anfängliche Biopsieempfehlung aufgrund des PET-CT-Befunds noch einmal geändert. In 20 Fällen verzichtete man letztlich auf eine invasive Prozedur und empfahl lediglich eine weitere Beobachtung, sämtliche Herde erwiesen sich im Verlauf tatsächlich als harmlos und lösten sich auf.

Änderung der diagnostischen Strategie in mehreren Fällen

Bei sieben Patientinnen und Patienten, denen anhand des CT-Befunds zunächst zur Beobachtung geraten worden war, kam es nach der zweiten Bildgebung dann doch zur Biopsie. In 18 Fällen entschied man sich wegen der PET-CT dafür, einen anderen Herd als den zuerst geplanten zu biopsieren. Die Sensitivitätsanalyse ergab, dass ein Benefit des PET-CT über alle Brock-Scores gleichermaßen nachweisbar ist.

Das Fazit des Autorenteams: Eine zwischengeschaltete PET-CT optimiert bei verdächtigen Lungenrundherden die Entscheidung für oder gegen eine Biopsie. Dadurch lassen sich nicht zuletzt erhebliche Kosten einsparen. Dieses Vorgehen sollte somit zum neuen Standard werden. 

Quelle: Fielding D et al. BMJ Open Respir Res 2025; 12: e002553; doi: 10.1136/bmjresp-2024-002553

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