
Revolution der Früherkennung von Hautkrebs – Made in Germany

Klinische Anwendung
Ein KI-gestütztes Dermatoskop soll Ärzte zukünftig dabei unterstützen, suspekte Hautläsionen frühzeitig und zuverlässig zu identifizieren. Das System wird aktuell in zehn Universitätskliniken in Deutschland klinisch getestet und zur Zulassung gebracht. Durch hochauflösende Bilder und KI-basierte Bildanalysealgorithmen soll das Gerät verdächtige Merkmale erkennen, Hautläsionen klassifizieren und dem medizinischen Personal unmittelbares Feedback geben. Erste Studienergebnisse zeigen, dass KI-gestützte Verfahren das Potenzial haben, Melanome und andere maligne Hautveränderungen mindestens ebenso zuverlässig zu erkennen wie erfahrene Dermatologen – oft sogar genauer.
Im praktischen Einsatz könnte ein solches System eine schnellere Entscheidungsfindung ermöglichen und die Zahl unnötiger Biopsien reduzieren. Gleichzeitig könnte sich der Workflow in dermatologischen Praxen und Kliniken deutlich verbessern, da unauffällige Befunde rasch ausgeschlossen und Patienten beruhigt werden können.
Technische Entwicklung
Die Basis eines KI-gestützten Dermatoskops bildet ein Deep-Learning-Algorithmus, welcher von PD Dr. med. Titus Brinker leitend entwickelt wurde und mit Tausenden von Bildern trainiert ist. Diese Datensätze umfassen verschiedenste Hauttypen, Altersgruppen sowie Krankheitsbilder, die essenziell sind, um Bias und Diskriminierung im System zu vermeiden. Die Hardware für das innovative Gerät stammt von dem Unternehmen HEINE Optotechnik bei München.
Die Algorithmen analysieren Bildmerkmale wie Größe, Form, Farbe und Struktur der Läsionen. Moderne KI-Methoden wie neuronale Netze ermöglichen es dem System, Muster zu erkennen und eigenständig zu lernen, welche Merkmale auf Malignität hinweisen. Derzeit befindet sich das Gerät in intensiver klinischer Erprobung, um eine Zulassung für den europäischen Markt bis voraussichtlich 2028 zu erreichen.
Ethische Herausforderungen
Die Implementierung Künstlicher Intelligenz in die medizinische Diagnostik bringt auch ethische Herausforderungen mit sich. Ein zentrales Thema ist die Verantwortung: Trotz KI-Unterstützung liegt die finale Diagnose weiterhin bei den Ärzten. Die KI liefert wertvolle Hinweise und unterstützt die Entscheidungsfindung, ersetzt jedoch nicht die menschliche Expertise.
Darüber hinaus ist Transparenz ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz und das Vertrauen in KI-Technologien. Es ist essenziell, dass Ärzte nachvollziehen können, auf welcher Grundlage die KI eine Entscheidung trifft. Patienten wiederum sollten darüber informiert sein, dass eine KI-basierte Analyse Teil ihres diagnostischen Prozesses ist, ohne jedoch menschliche Interaktion und Urteilsfähigkeit zu ersetzen.
Zukunftsperspektiven und Fazit
Die Zukunft des KI-gestützten Dermatoskops sieht vielversprechend aus. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Algorithmen, zunehmend diversifizierte Trainingsdaten und die Integration neuer Technologien, wie hyperspektrale Bildgebung, könnte sich die Genauigkeit weiter verbessern.
Insgesamt bietet das KI-gestützte Dermatoskop ein enormes Potenzial, die Diagnostik und Behandlung von Hautkrebs zu revolutionieren. Es könnte nicht nur die diagnostische Genauigkeit und Effizienz in der dermatologischen Praxis verbessern, sondern langfristig auch dazu beitragen, die Prognose und Lebensqualität der Patienten deutlich zu erhöhen.
Quelle:
Vision Zero Magazin Nr.1/25
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