
SGLT2-Inhibition bietet eine lohnende Ergänzung zur Ernährungsumstellung

Eingeschlossen waren 328 Patientinnen und Patienten, die seit bis zu sechs Jahren an einem Diabetes mellitus Typ 2 litten und einen BMI über 25 kg/m2 aufwiesen. Zusätzlich zu einer angeleiteten Ernährungsumstellung erhielten sie über maximal zwölf Monate entweder Dapagliflozin 10 mg/d oder Placebo.
Primärer Endpunkt war die Diabetesremission. Dazu mussten für mindestens zwei Monate und ohne die Gabe von Antidiabetika der HbA1c < 6,5 % und der Nüchternblutzucker < 126 mg/dl liegen. Zu den sekundären Endpunkten gehörte u. a. die Veränderung des Körpergewichts.
Therapieerfolg trotz relativ geringen Gewichtsverlusts
Zu Studienende unterschieden sich die Remissionsraten signifikant: Nach Ernährungsumstellung plus Dapagliflozin erreichten 44 % der Teilnehmenden eine Remission, nach alleiniger Kostumstellung 28 %. Im Mittel wurden in der Dapagliflozingruppe 5 kg abgenommen, in der Kontrollgruppe 3,2 kg. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die hohe Remissionsrate unter Dapagliflozin mit einer relativ geringen Gewichtsabnahme erreicht wurde, sieht das Autorenteam um Yuejun Liu von der Fudan University in Shanghai einen Stellenwert für den kurativen Einsatz der SGLT2-Inhibitoren beim Diabetes.
Dr. David Hope und Jonathan Valabhji vom Imperial College London fragten sich, wie die hohen Ansprechraten in der Interventionsgruppe, aber auch bei den Kontrollen mit immerhin 28 % zu erklären sind – obwohl die Gewichtsabnahme in der Kontrollgruppe „nur“ 3,2 kg im Mittel betrug. Bei einem Großteil habe man den Diabetes erst unmittelbar vor Beginn der Studie diagnostiziert, was die Chancen auf eine Remission erhöhe. Zudem seien die initialen HbA1c-Werte etwas niedriger gewesen als in früheren Studien. Die Messung der Remission, definiert als normaler HbA1c zwei Monate nach Medikationsende, lasse Spielraum für Fehleinordnungen. Insgesamt ziehen aber auch die Kommentatoren ein positives Fazit für die Kombination. Offen bleibe, wie sich die Remission auf längere Sicht erhalten lässt.
Quellen:
1. Liu Y et al. BMJ 2025; 388: e081820; DOI: 10.1136/bmj-2024-081820
2. Hope D, Valabhji J. BMJ 2025; 388: r40; DOI: 10.1136/bmj.r40
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