
Studie zeigt: Zertifikate der DDG sichern den Behandlungserfolg von Menschen mit Diabetes

Im Rahmen der Analyse wurden 300 Krankenhäuser mit DDG Zertifizierung mit 1.103 nicht zertifizierten Einrichtungen verglichen: Trotz höherer Krankheitslast bei den an Diabetes erkrankten Menschen zeigten die zertifizierten Abteilungen eine niedrigere Krankenhaussterblichkeit bei Patient*innen mit der Hauptdiagnose Diabetes. Mindestens jeder fünfte Mensch, der stationär im Krankenhaus behandelt wird, ist an Diabetes erkrankt.
KH-Reform: Gefahr für spezialisierte Strukturen
Mit Blick auf die derzeit laufende Krankenhausreform und die Einführung sogenannter Leistungsgruppen warnt die DDG deshalb vor einer Schwächung diabetologischer Fachabteilungen. Die geplante Integration in allgemeine Leistungsgruppen der inneren Medizin könne zu einem Verlust etablierter Expertise führen. „Für eine qualitätsgesicherte Versorgung von Menschen mit Diabetes ist es erforderlich, diabetologische Fachabteilungen strukturell zu verankern“, erklärt DDG Past Präsident Professor Dr. Andreas Fritsche, Tübingen. „Dazu gehört, dass entsprechende Abteilungen in die Leistungsgruppe ‚Komplexe Diabetologie/Endokrinologie‘ überführt werden. Auch Internisten mit der Zusatzweiterbildung Diabetologie müssen für diese Leistungsgruppe zugelassen sein, um Versorgungssicherheit und Weiterbildung zu gewährleisten.“
Besonders in ländlichen und strukturschwachen Regionen ist der Erhalt spezialisierter Abteilungen gefährdet. Die DDG sieht in den Studienergebnissen eine klare Evidenzgrundlage, um Etablierung und Erhalt zertifizierter Strukturen – einschließlich Konsiliardiensten („Diabetes-Units“) – flächendeckend zu fördern. „Der strukturierte Ausbau zertifizierter Fachabteilungen trägt nachweislich zur Senkung der Krankenhaussterblichkeit bei Menschen mit Diabetes bei“, so Prof. Fritsche. „Dies sollte bei der Umsetzung der Krankenhausreform gesundheitspolitisch berücksichtigt werden.“
Quellen:
1. Vorab-Pressekonferenz Diabetes Kongress 2025
2. Auzanneau M et al. medRxiv, 2025; doi: 10.1101/2025.04.07.25325368
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