T-DXd in der Zweitlinie bestätigt

ASCO 2025 Friederike Klein

Für HER2-positiven Magenkrebs liegt nun Phase-3-Evidenz zur etablierten Zweitlinientherapie vor.
Für HER2-positiven Magenkrebs liegt nun Phase-3-Evidenz zur etablierten Zweitlinientherapie vor. © Irene – stock.adobe.com

Auf Basis einer Phase-2-Studie wurde T-DXd als Zweitlinie des HER2+ fortgeschrittenen Adenokarzinoms von Magen oder gastroösophagealem Übergang in vielen Ländern zugelassen. Jetzt gibt es eine Phase-3-Evidenz dazu.

Die Phase-3-Studie DESTINY-Gastric04 belegt beim fortgeschrittenen oder metastasierten Karzinom von Magen oder GEJ bei Therapie mit Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) einen Überlebensvorteil von drei Monaten im Vergleich zu Paclitaxel plus Ramucirumab, berichtete Professor Dr. Kohei Shitara vom National Cancer Center Hospital East in Kashiwa.1,2 An der Studie hatten 494 Patient:innen mit metastasiertem oder nicht-resektablem HER2+ Karzinom von Magen oder GEJ teilgenommen, die unter oder nach einer trastuzumabbasierten Erstlinie einen Progress entwickelt hatten. 

Randomisiert erhielten sie entweder T-DXd (n = 246) oder Paclitaxel plus Ramucirumab (n = 248). Der Anteil der von einem Magenkarzinom Betroffenen lag bei rund 60 %, an einem GEJ-Karzinom erkrankt waren knapp 40 % der Patient:innen. Der primäre Endpunkt der Studie – das OS – wurde nach einer medianen Beobachtungsdauer von 16,8 Monaten in der T-DXd-Gruppe und 14,4 Monaten in der Kontrollgruppe erreicht. Wie Prof. Shitara berichtete, lag das mediane OS mit T-DXd bei 14,7 Monaten, mit Paclitaxel plus Ramucirumab bei 11,4 Monaten. Der Unterschied von 3,3 Monaten entsprach einem signifikant um 30 % reduzierten Sterberisiko (HR 0,70; 95%-KI 0,55–0,90; p = 0,0044). 21 % der Patient:innen in der Kontrollgruppe hatten als Folgetherapie ebenfalls T-DXd erhalten. Wurden die Folgetherapien berücksichtigt, vergrößerte sich der Vorteil der Zweitlinie mit T-DXd gegenüber Paclitaxel-Ramucirumab (HR 0,64; 95% KI 0,44–0,93).  

Das PFS nach Einschätzung der Prüfarztinnen und Prüfärzte, ein wichtiger sekundärer Endpunkt der Studie, lag in der T-DXd-Gruppe bei 6,7 Monaten, in der Kontrollgruppe bei 5,6 Monaten (HR 0,74; 95%-KI 0,59–0,92; p = 0,0074). Die Gesamtansprechrate fiel mit dem ADC mit 44,3% deutlich höher aus als mit Paclitaxel-Ramucirumab (29,1 %) und die Ansprechdauer war länger (7,4 Monate vs. 5,3 Monate).

Therapiesicherheit weitgehend vergleichbar

Unerwünschte Ereignisse entwickelten fast alle Behandelten. Die Rate der Nebenwirkungen ab Grad 3, die Therapieabbrüche und Todesfälle im Zusammenhang mit unerwünschten Ereignissen waren in beiden Gruppen ähnlich häufig, berichtete Prof. Shitara. Die häufigsten Nebenwirkungen unter T-DXd umfassten Fatigue (48 %), Neutropenie (48 %), Nausea (44,3 %) und Anämie (31,1 %). Interstitielle Lungenerkrankungen/Pneumonitis entwickelten 13,9% der Patientinnen und Patienten, wobei nur in einem Fall ein Grad 3 und in keinem Fall ein höherer Grad erreicht wurde. Auch drei Patientinnen und Patienten des Kontrollarmes erlitten diese Nebenwirkung, einer verstarb daran. 

Die Studienergebnisse bestätigten T-DXd als Zweitlinienstandard, erklärte Prof. Shitara und betonte, die Ergebnisse rechtfertigten auch den Einsatz des ADC in Studien zur Erstlinientherapie des fortgeschrittenen oder metastasierten Karzinoms des Magens oder GEJ. 

Quellen:
1.    Shitara K et al. 2025 ASCO Annual Meeting; LBA4002
2.    Shitara K et al. N Engl J Med 2025; DOI 10.1056/NEJMoa2503119

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Für HER2-positiven Magenkrebs liegt nun Phase-3-Evidenz zur etablierten Zweitlinientherapie vor.
Für HER2-positiven Magenkrebs liegt nun Phase-3-Evidenz zur etablierten Zweitlinientherapie vor. © Irene – stock.adobe.com