TACE plus Immuntherapie verlängert Überleben

Dr. Elke Ruchalla

Bei Patientinnen und Patienten mit inoperablem Leberzellkarzinom ohne Metastasen stellt die transarterielle Chemoembolisation seit Jahren die Therapie der ersten Wahl dar. Bei Patientinnen und Patienten mit inoperablem Leberzellkarzinom ohne Metastasen stellt die transarterielle Chemoembolisation seit Jahren die Therapie der ersten Wahl dar. © Taha - stock.adobe.com (generiert mit KI)

Bei Patientinnen und Patienten mit inoperablem Leberzellkarzinom ohne Metastasen stellt die transarterielle Chemoembolisation (TACE) seit Jahren die Therapie der ersten Wahl dar.

Aber auch damit ist die Prognose der Betroffenen eher ungünstig, mit einer progressionsfreien Überlebenszeit von knapp einem Dreivierteljahr. Da seit einigen Jahren Immuncheckpointinhibitoren ausgezeichnete Ergebnisse bei einer Reihe von Malignomen gezeigt haben, wollte das Forscherteam um Prof. Dr. Masatoshi Kudo von der Kindai University in Osaka herausfinden, ob die zusätzliche Gabe eines Immuncheckpointinhibitors (Pembrolizumab) und eines Multikinaseinhibitors (Lenvatinib) die Outcomes von mit TACE behandelten Personen verbessern kann.

Das Ärzteteam nahm 480 Erkrankte in eine internationale randomisierte Studie auf. Ausgeschlossen waren diejenigen mit Tumoren über zehn Zentimeter, mehr als 10 Tumorherden oder Tumoren, die 50 % oder mehr der Leber einnahmen. Die Teilnehmenden erhielten nach dem Zufallsprinzip eine alleinige TACE plus Doppel-Placebo (Gruppe 1) oder eine kombinierte TACE, die mit Lenvatinib und Pembrolizumab ergänzt wurde (Gruppe 2). Die maximale Behandlungsdauer betrug zwei Jahre. Lenvatinib wurde oral gewichtsabhängig verabreicht (8 mg bei einem Gewicht < 60 kg bzw. 12 mg ab 60 kg). Pembrolizumab erhielten die Teilnehmenden in einer Dosis von 400 mg intravenös alle sechs Wochen. Die Forschenden wollten vor allem wissen, welches Regime ein längeres progressionsfreies Überleben versprach.

Die Auswertung ergab über eine Nachbeobachtungszeit von gut zwei Jahren in Gruppe 1 eine progressionsfreie Überlebenszeit von 10 Monaten, gegenüber 14,6 Monaten in Gruppe 2, dieser Unterschied war signifikant. Die Gesamtüberlebensrate nach 24 Monaten lag in Gruppe 1 bei 69 % und in Gruppe 2 bei 75 %.

In der Verumgruppe kam es bei 71 % der Behandelten zu schweren behandlungsbedingten Nebenwirkungen, in der Placebogruppe war das bei 32 % der Fall. Am häufigsten traten Hypertonien und Thrombozytopenien auf. Immunologisch bedingte unerwünschte Effekte bzw. Infusionsreaktionen betrafen fast die Hälfte der Patientinnen und Patienten in Gruppe 2 (48 %), gegenüber 12 % in der Placebogruppe. Dabei dominierten in Gruppe 2 insbesondere Funktionsstörungen der Schilddrüse, gefolgt von einer Pneumonitis.

Vier Personen in Gruppe 2 starben im Zusammenhang mit der Behandlung: In jeweils einem Fall kam es zu einem vollständigen Leberversagen, einer gastrointestinalen Blutung, einer Myositis und einer Immunhepatitis. Das Autorenteam plant nun eine Folgestudie, die auch die Leberfunktionswerte berücksichtigen und eine längere Nachbeobachtungszeit aufweisen soll.

Quelle: Kudo M et al. Lancet 2025; 405: 203-215; doi: 10.1016/S0140-6736(24)02575-3

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