Tislelizumab plus Chemo verbessert verschiedene Endpunkte in RATIONALE-306-Studie

ESMO-GI 2025 Friederike Klein

Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom zeigten in der Studie einen signifikanten Überlebensvorteil durch zusätzliche Therapie.

Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom zeigten in der Studie einen signifikanten Überlebensvorteil durch zusätzliche Therapie. © Toowongsa – stock.adobe.com

Patient:innen mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus hatten in der RATIONALE-306-Studie einen signifikanten OS-Vorteil durch die Hinzunahme von Tislelizumab zur Chemotherapie erzielt. Neue Daten liegen jetzt speziell zur Subgruppe mit lokal fortgeschrittenen Tumoren vor.

Aus der RATIONALE-306-Studie gibt es eine neue Post-hoc-Analyse zur Subgruppe der Patient:innen mit einem lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom des Ösophagus (ESCC), berichtete Prof. Dr. Dr. Eric van Cutsem von der Universitätsklinik Gasthuisberg in Leuven. Sie waren eingeschlossen worden, wenn sie eine nicht-metastasierte Erkrankung aufwiesen und nicht fit genug für eine OP oder eine definitive Radiochemotherapie waren. In der Studie hatten die Teilnehmenden Tislelizumab oder Placebo zusätzlich zur Chemotherapie erhalten.

Das mediane Gesamtüberleben (OS), primärer Endpunkt, betrug in der Subgruppe mit lokal fortgeschrittenem ESCC unter Tislelizumab 25,6 Monate und unter Placebo 12,3 Monate (HR 0,49; 95%-KI 0,29–0,84; p = 0,0037). Nach zwei Jahren lebten noch 53,5 % vs. 22,6 % der Patient:innen.Zum Vergleich: In der Intention-to-treat-Analyse der Gesamtkohorte belief sich das OS auf 17,2 Monate vs. 10,6 Monate (HR 0,70; 95%-KI 0,59–0,83; p < 0,0001). 

Erstlinienoption bei ESCC

In der Subgruppe mit einem PD-L1-TAP-Score ≥ 5 % im Tumor, entsprechend der europäischen Zulassung von Tislelizumab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie in dieser Indikation, war der Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen ebenfalls deutlich. Das mediane OS betrug 26,4 Monate vs. 11,5 Monate (HR 0,37; 95%-KI 0,16–0,83; p = 0,0067). Die Zwei-Jahres-Überlebensrate lag bei 56,0 % vs. 16,9 %. Auch hinsichtlich der Gesamtansprechrate, der Zeit bis zum Ansprechen und der Dauer des Ansprechens wurde im Prüfarm bei Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem ESCC insgesamt und mit einem TAP-Score ≥ 5 % ein Vorteil gegenüber der Kontrolle beobachtet.

Das Sicherheitsprofil der Immunchemotherapie-Kombination war bei lokal fortgeschrittener Erkrankung ähnlich wie das in der gesamten Studienkohorte, berichtete Prof. van Cutsem. Neue Sicherheitssignale gab es nicht. Das häufigste unerwünschte therapiebedingte Ereignis eines Schweregrads ≥ 3 war eine Abnahme der Neutrophilen (Tislelizumab: 26,5 %, Placebo 10,3 %). In der Intention-to-treat-Population lagen die entsprechenden Raten in den beiden Behandlungsarmen bei 30,9 % und 32,7 %. Die Ergebnisse der Subgruppenanalyse unterstützen den Erstlinieneinsatz von Tislelizumab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie explizit auch bei Patient:innen mit einem lokal fortgeschrittenen ESCC allgemein und mit einem TAP-Score ≥ 5 %, betonte Prof. van Cutsem. 

Quelle:
van Cutsem E et al. ESMO Gastrointestinal Cancers Congress; Abstract 389MO

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Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom zeigten in der Studie einen signifikanten Überlebensvorteil durch zusätzliche Therapie.

Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom zeigten in der Studie einen signifikanten Überlebensvorteil durch zusätzliche Therapie. © Toowongsa – stock.adobe.com