
Vorsicht mit Antibiotika im ersten Trimenon!

In einer Studie aus den USA wurden verschiedene Antibiotikaklassen retrospektiv hinsichtlich ihres Fehlbildungsrisikos während des ersten Trimenons verglichen.
Ausgewertet wurden mehr als 71.000 Schwangerschaften, bei denen es im ersten Trimenon zu einem Harnwegsinfekt gekommen war. 59 % der Schwangeren hatten Nitrofurantoin, 5 % Trimethoprim/Sulfamethoxazol (TMP-SMX) und 5 % Fluorchinolone (Ciprofloxacin, Levofloxacin, Ofloxacin) erhalten, ein Betalaktamantibiotikum nahmen 31 % ein.
Das absolute Risiko für eine Fehlbildung pro 1.000 Lebendgeborene betrug 19,8 für Betalaktamantibiotika, für Nitrofurantoin lag es bei 21,2, für Fluorchinolone bei 23,5 und für TMP-SMX bei 26,9. Damit zeigte sich für Letzteres eine signifikante Risikosteigerung gegenüber den Betalaktamen für jegliche Fehlbildungen (Hazard Ratio, HR, 1,35). Der Anstieg betraf hauptsächlich schwere kardiale Fehlbildungen (HR 2,09) sowie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (HR 3,23).
Für Nitrofurantoin und Fluorchinolone ergaben sich verglichen mit den Betalaktamen dagegen keine signifikant erhöhten Risiken. Zwar sind die absoluten Zahlen gering, dennoch raten die Forschenden, Trimethoprim und Sulfamethoxazol im ersten Trimenon zu vermeiden u.a., da sie sich auf den Folsäurestoffwechsel auswirken können.
Quelle: Osmundson SS et al. JAMA Netw Open 2025; 8: e2519544;
doi: 10.1001/jamanetworkopen.2025.19544
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