Welche Wirkstoffe bei Älteren das Infektionsrisiko reduzieren

Dr. Anna Millenaar

Aufgrund des günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses könnten die IL-Inhibitoren für ältere Patientinnen und Patienten mit Psoriasis vorteilhaft sein dazu beitragen, schwere Infektionen zu verhindern. Aufgrund des günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses könnten die IL-Inhibitoren für ältere Patientinnen und Patienten mit Psoriasis vorteilhaft sein dazu beitragen, schwere Infektionen zu verhindern. © Tobias – stock.adobe.com

Die systemische Therapie der Psoriasis löst eine Immunsuppression aus und kann die Infektgefahr erhöhen. Gerade ältere Patientinnen und Patienten sind davon betroffen.

Wie sicher die Behandlung bei dieser Gruppe ist, ist weitestgehend unbekannt. Große Bedeutung kommt deshalb der Auswahl des geeignetsten Medikaments mit dem besten Sicherheitsprofil zu.

In einer Studie hatte ein Team um Dr. Aaron Drucker von der Universität Toronto untersucht, welchen Einfluss die Psoriasistherapie auf das Auftreten von schweren Infektionen ausübt. In der Kohortenstudie wurden bevölkerungsbezogene Gesundheitsdaten aus den Jahren 2002 bis 2021 im kanadischen Bundesstaat Ontario ausgewertet. Das Forscherteam schloss insgesamt 11.641 Patientinnen und Patienten im Alter von über 66 Jahren (medianes Alter 71 Jahre) mit der Diagnose Psoriasis ein, die zwischen 2002 und 2020 ihre erste systemische Therapie begonnen hatten.

Infektionsgefahr je nach Wirkstoffklasse untersucht

Die Einnahme der systemischen Medikation wurde in fünf Kategorien aufgeteilt: Methotrexat, ältere unspezifische systemische Medikamente (z. B. Cyclosporin, Acitretin), TNF-Inhibitoren, Biologika, die an bestimmten Interleukinen (IL-12, IL-23 und IL-17) wirken, und Tofacitinib (JAK-Inhibitor). Ausgewertet wurde die Zeit bis zur stationären Aufnahme aufgrund einer schweren Infektion. Für jede Kategorie der systemischen Medikation ermittelten die Forschenden das Risiko einer Infektion in Abhängigkeit von der Zeit, in der das Medikament eingenommen wurde, im Vergleich zu der Zeit ohne Einnahme.

Im Zuge des medianen Follow-ups von 4,8 Jahren kamen 1.967 Betroffene aufgrund einer Infektion in stationäre Behandlung. Pneumonien, Harnwegsinfekte, Sepsis und Zellulitis gehörten zu den häufigsten Diagnosen. Unter Therapie mit IL-12/23- oder IL-17-Inhibitoren lag die Rate schwerer Infektionen bei nur 1,4 pro 100 Patientenjahren. In der adjustierten Analyse war die Behandlung mit IL-Blockern mit einer Risikoreduktion von 35 % assoziiert.

Unter Methotrexat lag die Rate schwerer Infektionen bei 2,7 pro 100 Patientenjahre, unter TNF-Hemmern bei 2,2 und unter Tofacitinib sogar bei 8,9 Infektionen pro 100 Patientenjahre. Die Einnahme des JAK-Hemmers war mit einem fast dreifach erhöhten Infektionsrisiko verbunden.

Aufgrund des günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses könnten die IL-Inhibitoren für ältere Patientinnen und Patienten mit Psoriasis vorteilhaft sein dazu beitragen, schwere Infektionen zu verhindern. Diese Erkenntnisse sollten vermehrt in die Therapieentscheidung einfließen, so das Autorenteam. Die Forschenden plädieren dafür, diese Zusammenhänge auch bei der Erstellung von Leitlinien stärker zu berücksichtigen.

Quelle: Drucker AM et al. JAMA Dermatol 2025; DOI: 10.1001/jamadermatol.2025.0144

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Aufgrund des günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses könnten die IL-Inhibitoren für ältere Patientinnen und Patienten mit Psoriasis vorteilhaft sein dazu beitragen, schwere Infektionen zu verhindern. Aufgrund des günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses könnten die IL-Inhibitoren für ältere Patientinnen und Patienten mit Psoriasis vorteilhaft sein dazu beitragen, schwere Infektionen zu verhindern. © Tobias – stock.adobe.com