
Welches Risiko bergen Inkretinmimetika?

Ein Team um Dr. Bradley Katzvon der University of Utah Health in Salt Lake City sammelte neun Fallberichte von Betroffenen, die sich während einer neu begonnenen Semaglutid- oder Tirzepatidtherapie mit Augenbeschwerden präsentierten. In sieben Fällen handelte es sich dabei um eine NAION. Weiterhin berichten sie von einer bilateralen Papillitis und einer parazentralen akuten mittleren Makulopathie.
Das Autorenteam stellte keinen kausalen Zusammenhang zwischen den Inkretinmimetika und den Augenerkrankungen her. Sie vermuten jedoch, dass sich zumindest einige Fälle nicht auf die Toxizität der Wirkstoffe, sondern auf die rasche Korrektur der Hyperglykämie zurückführen lassen.
Bei einer ischämischen Optikusneuropathie könnte diese für die Sehnervschwellung und den resultierenden Infarkt verantwortlich sein. Auch eine Papillitis wurde bereits mit einer sehr schnellen glykämischen Kontrolle assoziiert.
In Anlehnung an die Fallserie empfehlen Forschende um Dr. Mahyar Etminan, University of British Columbia, Vancouver, sich ebenfalls auf GLP1-RA-Erstanwendende zu fokussieren. Bei der Wahl der Kontrollgruppen sollten die eingesetzten Medikamente den Glukosespiegel nicht zu schnell absenken und keine Assoziationen zu einer ischämischen Optikusneuropathie zeigen – infrage kämen u. a. DPP4- oder SGLT2-Blocker.
Quellen:
1. Katz BJ et al. JAMA Ophthalmol 2025; DOI: 10.1001/jamaophthalmol.2024.6058
2. Etminan M et al. JAMA Ophthalmol 2025; DOI: 10.1001/jamaophthalmol.2024.6181
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).