Wenn Feuchtigkeitscremes der Haut schaden

Dr. Anna-Lena Krause

Die Evidenz für Emollienzien beim atopischen Ekzem ist laut einer Metaanalyse „eher mau“. (Agenturfoto) Die Evidenz für Emollienzien beim atopischen Ekzem ist laut einer Metaanalyse „eher mau“. (Agenturfoto) © Lars Zahner – stock.adobe.com

„Mit Hautpflegecremes kann man viel falsch machen“, mahnte Prof. Dr. Peter Höger vom Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg.

Zum Beispiel, indem man sie überanwendet. So haben Emollienzien keinen Nutzen

  • zur Ekzemprävention bei gesunden Neugeborenen (widerlegt),
  • bei/gegen Juckreiz (sie verstärken ihn eher),
  • bei verkrusteten und nässenden Läsionen (es droht eine Pomadenkruste) und
  • bei mehr als einmal täglicher Anwendung (Ausnahme: zu Beginn der Therapie eines exazerbierten Ekzems).

„Wir sollten nicht unterschätzen, wie viele Kontaktallergene in Pflegecremes vorhanden sind“, so Prof. Höger. Im Durchschnitt hätten Säuglinge im ersten Lebensjahr bereits Kontakt mit neun verschiedenen Kosmetika mit 45 ± 9 verschiedenen Inhaltsstoffen. Auch Produkte mit dem Label „hypoallergen“ oder „vom Hautarzt empfohlen“ können Kontaktallergene enthalten.

Die Evidenz für Emollienzien beim atopischen Ekzem ist laut einer Metaanalyse „eher mau“. Nur die besonders wasserreichen Cremes, die man bei schweren Schüben anwendet, hatten einen klaren Benefit.

Quelle: 18. Pädiatrie-Update-Seminar

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Die Evidenz für Emollienzien beim atopischen Ekzem ist laut einer Metaanalyse „eher mau“. (Agenturfoto) Die Evidenz für Emollienzien beim atopischen Ekzem ist laut einer Metaanalyse „eher mau“. (Agenturfoto) © Lars Zahner – stock.adobe.com