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Wie Basalinsuline beim Sport mit Typ-1-Diabetes für mehr Sicherheit sorgen

Bianca Lorenz

Dreimal wöchentlich zum Leichtathletik-Training kann die Zeit im Zielbereich des TiR-Wertes signifikant erhöhen. Dreimal wöchentlich zum Leichtathletik-Training kann die Zeit im Zielbereich des TiR-Wertes signifikant erhöhen. © Martin Schlecht – stock.adobe.com

Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene mit Typ-1-Diabetes (T1D) halten sich beim Sport oft zurück. Grund sei die Angst vor einem Kontrollverlust, insbesondere vor einer Hypoglykämie, sagte Professor Dr. Othmar Moser, Graz/Bayreuth.

Regelmäßige Bewegung und Sport sind jedoch ein wichtiger Bestandteil der Diabetestherapie. Denn körperliche Aktivität erhöht signifikant die Zeit im Zielbereich (TiR) – laut ChilDFiT1-Studie bei Heranwachsenden von 10 bis 17 Jahren auf 72,1 %, wenn sie neben einer intensiven Schulung auch dreimal wöchentlich ein Leichtathletik-Training absolvierten.

Prof. Moser erklärte mit Verweis auf die T1DEXI-Studie, dass sich Glukoseexkursionen beim Sport minimieren ließen, wenn man Patientencharakteristika, Trainingstyp, Ernährung, Insulin und Glukosespiegel berücksichtigen würde. Die Studie zeigt ebenfalls, dass unter Ausdauertraining ein Glukoseabfall zu erwarten ist, während dieser bei intensivem und kurzem Intervall- oder Krafttraining weniger stark ausfällt.

Auch die Wahl des Basalinsulins spiele bei Menschen mit T1D unter Basal-Bolus-Insulintherapie eine Rolle, so Prof. Moser. Der Experte hatte selbst die Crossover-Studie ULTRAFLEXI-1 mit Insulin glargin 300 E/ml und Insulin degludec 100 E/ml geleitet. Primärer Endpunkt war eine Zeit unter dem Zielbereich (TbR < 70 mg/dl). Ergebnis: Die TbR war unter Insulin glargin mit voller Dosis ebenso niedrig wie mit der reduzierten Dosis. Der Vergleich der beiden Basalinsuline zeigte unter Insulin glargin bei voller Dosis eine TbR-Rate von 2,71 % vs. 4,37 % unter Insulin degludec (p = 0,023 zugunsten von Insulin glargin). Bei reduzierter Dosis schnitten Insulin glargin mit 2,28 % TbR und Insulin degludec mit 2,55 % TbR vergleichbar gut ab (p = 0,751). Prof. Mosers Fazit: „Insulin glargin 300 müssen wir bei Sport nicht reduzieren, weil es diese multipotente Funktion hat, auch vor dem Unterzucker zu schützen.“

Auch unabhängig vom Sport zeigen die Basalanaloginsuline der zweiten Generation hohe Erfolgsraten beim Erreichen der Zielwerte, etwa in der randomisierten, kontrollierten Studie InRange. Dabei wurden 343 Erwachsene mit T1D auf einmal täglich Insulin glargin 300 E/ml vs. Insulin degludec 100 E/ml randomisiert. Das Ergebnis: Nach zwölf Wochen war die TiR mit 52,74 % vs. 55,09 % in beiden Gruppen vergleichbar hoch (p-Wert für Nichtunterlegenheit = 0,0067). Prof. Moser: „Wir können diese Insuline flexibel in einen physisch aktiven Lebensstil einflechten, das funktioniert sehr gut. Somit gibt es keine Restriktionen beim Sport für Menschen mit Typ-1-Diabetes, die Zweitgenerations-Basalinsuline nutzen, weil diese einfach sicher sind – wobei man bei Insulin glargin 300 die Dosis nicht reduzieren muss.“ 

Quelle: Fachpressekonferenz „Sanofi – Unsere Highlights 2024“

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Dreimal wöchentlich zum Leichtathletik-Training kann die Zeit im Zielbereich des TiR-Wertes signifikant erhöhen. Dreimal wöchentlich zum Leichtathletik-Training kann die Zeit im Zielbereich des TiR-Wertes signifikant erhöhen. © Martin Schlecht – stock.adobe.com