Muskuloskelettale Schmerzen – ernst nehmen und topisch mit NSAR behandeln
Muskuloskelettale (MSK) Schmerzen und deren zugrunde liegende Erkrankungen zählen weltweit zu den führenden Ursachen einer teils stark eingeschränkten gesundheitsbezogenen Lebensqualität.1,2 Laut der aktuellen Global-Burden-of-Disease-Studie zählen Kreuzschmerz, Nackenschmerz, Arthrose und andere MSK-Erkrankungen und die damit verbundenen Schmerzen zu den führenden Ursachen einer beeinträchtigten Gesundheit.1 Dabei spielen nicht nur physische Einschränkungen eine Rolle, auch die psychischen, sozialen und sozioökonomischen Belastungen können erheblich sein.2-4
Derartige Beeinträchtigungen betreffen vor allem Menschen mit chronischen MSK-Schmerzen, die sich in der Regel über einen Zeitraum länger als drei bis sechs Monate manifestieren, häufig jedoch über Jahre hinweg.5 Die Ursache ist oft eine Arthrose der Knie-, Hüft- und Handgelenke.6 Auch chronische Kreuz- oder Nackenschmerzen sind hier zu nennen.5 Abzugrenzen sind akute MSK-Schmerzen mit einer Dauer von in der Regel weniger als drei Monaten bei stetig abnehmender Schmerzintensität.5 Zu den häufigen Ursachen zählen hier Sportverletzungen in Form von Verstauchungen oder mechanische Überbeanspruchungen wie Zerrungen oder Sehnenentzündungen,7 aber auch degenerative Prozesse wie z.B. die Arthrose können durch Schübe akute MSK-Schmerzen hervorrufen.8 Dieser Akutschmerz kann ebenso wie bei der chronischen Schmerzmanifestation zusätzlich zur physischen auch relevante psychische und soziale Folgen nach sich ziehen.9
Die Prävalenz von MSK-Schmerzen und die damit verbundenen Belastungen für die Betroffenen selbst und für die Gesellschaft insgesamt werden in den kommenden Jahren noch steigen.10 Dies hängt in erster Linie mit dem demographischen Wandel und dem daraus resultierenden steigenden Anteil an Menschen mit degenerativen und chronischen Erkrankungen zusammen. Bereits gegenwärtig verursachen Kreuzschmerz und andere chronische Schmerzerkrankungen relevante Kosten im deutschen und europäischen Gesundheitswesen.3,4 So lagen einer Umfrage aus Deutschland aus dem Jahr 2005 mit 9267 Teilnehmern zufolge die durchschnittlichen jährlichen, direkten und indirekten Kosten im Zusammenhang mit Kreuzschmerzen pro Patient bei 1322 Euro.4 Hinzu kommt eine Zunahme der Prävalenz wichtiger Risikofaktoren für MSK-Schmerzen. Der Anteil der Erwachsenen mit dem Risikofaktor Adipositas beispielsweise hat sich in Deutschland zwischen 2000 und 2015 auf knapp 25 % verdoppelt.11,12
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel dieses Beitrags zum einen, die Notwendigkeit einer Therapie von MSK-Schmerzen zu unterstreichen. Zum anderen soll praxisrelevantes Wissen für eine unkomplizierte Behandlung mit topischen NSAR vermittelt werden, da diese einen wichtigen Bereich des Selbstmanagements und damit der Selbstwirksamkeit der Patienten darstellt.
Literatur
1. GBD 2019 Diseases and Injuries Collaborators Lancet 2020; 396: 1204-1222
2. Hagen M et al. Scand J Pain 2020; 20: 575-589
3. Leadley RM et al. J Pain Palliat Care Pharmacother 2012; 26: 310-325
4. Wenig CM et al. Eur J Pain 2009; 13: 280-286
5. Derry S et al. Cochrane Database Syst Rev 2017; 5: CD008609
6. National Clinical Guideline Centre (UK). Osteoarthritis: Care and Management in Adults. London: National Institute for Health and Care Excellence (UK); 2014 Feb. PMID: 25340227
7. Derry S et al. Cochrane Database Syst Rev 2015; 6: CD007402
8. Thomas MJ, Neogi T. Osteoarthritis Cartilage 2020; 28: 870-873
9. Dunwoody CJ et al. J Perianesth Nurs 2008; 23: S15-S27
10. Blyth FM et al. Am J Public Health 2019; 109: 35-40
11. Deere KC et al. Pain 2012; 153: 1932-1938
12. de.statista.com/statistik/daten/studie/153908/umfrage/fettleibigkeit-unter-erwachsenen-in-oecd-laendern/ (letzter Zugriff: Februar 2021)
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