REACT! Zukunft gestalten – Daten aus der Versorgungspraxis

Die Diagnose Schizophrenie hat für die betroffenen Patientinnen und Patienten nicht nur eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität zur Folge, sondern ist auch mit einer um etwa 10 Jahre reduzierten Lebenserwartung assoziiert. Wichtigstes Therapieziel bei einer psychotischen Episode ist eine rasche Remission, die schnelle Wiederherstellung der Funktionalität und die Vermeidung von weiteren Rezidiven. Die Risikofaktoren für ein Rezidiv sind gut bekannt, wobei die Art und Intensität der psychosozialen Betreuung während und nach der kritischen Krankheitsperiode und die medikamentöse Non-Adhärenz als veränderbare Faktoren eine besondere Bedeutung haben.

Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von oralen Antipsychotika und langwirksamen Depotpräparaten liegen aussagekräftige Metaanalysen aus zahlreichen randomisierten klinischen Studien (RCTs) und sogenannte „real world evidence“-Studien vor. Weil die Patienten in RCTs oft mit engen Einschlusskriterien rekrutiert werden und deren Betreuung unter idealen Bedingungen stattfindet, sind die Ergebnisse meist nicht einfach auf den klinischen Alltag übertragbar. Zusätzliche nicht-interventionelle Studien (NIS) unter Real-World-Bedingungen ergänzen die RCTs und liefern wertvolle Erkenntnisse für die Praxis.

PD Dr. Daniel Georg Schöttle ist Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Asklepios Klinikum Harburg. In dieser Fortbildung fasst er nicht nur die aktuelle Evidenz aus klinischen Studien zusammen, sondern stellt auch neue Ergebnisse der REACT-Studie vor, in der Wirksamkeit und Verträglichkeit eines langwirksamen Depotpräparats unter Real-World-Bedingungen dokumentiert wurden.