KI für mehr Gesundheit Chatbots gegen Burn-Out

Gesundheitspolitik Autor: Angela Monecke

Wie können KI-Anwendungen gegen Burnout und Überlastung in Betrieben helfen? Neue Antworten liefert der Fehlzeiten-Report 2025 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zum Thema „KI und Gesundheit“ Wie können KI-Anwendungen gegen Burnout und Überlastung in Betrieben helfen? Neue Antworten liefert der Fehlzeiten-Report 2025 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zum Thema „KI und Gesundheit“ © tippapatt - stock.adobe.com

Der Fehlzeiten-Report 2025 zum Thema "KI und Gesundheit" hat untersucht, wie KI-Anwendungen Beschäftigte in ihrer Gesundheitsfürsorge unterstützen können – etwa durch Chatbots, Gesundheitspläne oder Programme zur Stressbewältigung.

Neue digitale Tools könnten helfen, körperliche und psychische Gesundheit von Mitarbeitenden zu schützen, indem sie ihnen den Arbeitsalltag erleichtern. Das sagt der Fehlzeiten-Report 2025 zum Thema „KI und Gesundheit“. Dabei haben überraschend wenige Beschäftigte Angst davor haben, ihren Arbeitsplatz durch KI zu verlieren.

Einerseits können neue digitale Tools den Arbeitsalltag erleichtern, weil sie monotone Routinearbeiten übernehmen und damit viel Zeit einsparen. Andererseits überfordert Künstliche Intelligenz den Menschen auch, weil er durch automatisierte Prozesse zugleich Arbeitsverdichtung und Kontrollverlust befürchtet.

Dass Beschäftigte ihre Jobs verlieren, weil Roboter deren Arbeit übernehmen – dieses Schreckensszenario ist auf dem Arbeitsmarkt derzeit jedoch kein großes Thema. Die wenigsten Arbeitnehmenden äußerten sich aktuell besorgt darüber, dass Künstliche Intelligenz in den kommenden Jahren den eigenen Arbeitsplatz vernichten könnte. Das macht eine Befragung von 2.490 Beschäftigten vom April im Rahmen des Fehlzeiten-Reports 2025 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zum Thema „KI und Gesundheit“ deutlich.

„Voll und ganz besorgt“ oder „eher besorgt“ sind lediglich knapp 5 Prozent der Befragten, dass KI-Tools in den nächsten fünf Jahren deren Stelle besetzen könnten. Etwa ein Viertel (23 %) ist „eher nicht besorgt“ darüber, zwei Drittel (66 %) zeigten sich sogar „ganz und gar nicht besorgt“. Die größten Sorgen machen sich noch Arbeitnehmende aus dem Wissenschaftsbereich.  

WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder, Mitherausgeber des Reports, relativiert diese Ergebnisse allerdings. Viele Beschäftigte verfügten über einen „noch recht begrenzten Wissensstand“, erklärte er. Dies treffe selbst auf Personen zu, in deren Firma bereits KI zum Einsatz komme. Nur circa 40 % von ihnen hätten schon an einer KI-Fortbildung teilgenommen, und 1 % wisse nicht, was man überhaupt unter dem Begriff „Künstliche Intelligenz“ verstehe. 

Die meisten Befragten seien sich „in etwa“ darüber im Klaren, was damit gemeint ist (47 %) oder meinen, „ganz gut erklären“ zu können, was Künstliche Intelligenz sei (ebenfalls 47 %). Nur 5 % sehen sich als Expertin oder Experte zum Thema. Die Jüngeren schätzten sich hier erwartungsgemäß besser ein: 8 % der 19–35-Jährigen bezeichneten sich selbst als KI-Experten, berichtete Schröder.

KI in großen Betrieben schon Teil des Arbeitsalltags

Besonders bei großen Unternehmen habe die KI bereits ihren festen Platz. Kleine und mittelständische Betriebe setzten sie nur „punktuell“ ein bzw. befänden „sich häufig noch in der Orientierungsphase“, sagte er.
Welche neuen Möglichkeiten sich bei der betrieblichen Gesundheitsförderung durch die KI biete, erklärte Dr. Rahild Neuburger, operative Leiterin der Forschungsstelle für Information, Organisation und Management an der LMU Munich School of Management. Sie plädierte für den „gezielten Einsatz von KI-Tools“, um Führungskräfte zu unterstützen und „mentale Belastungen der Beschäftigten“ in den Griff zu bekommen. 

So könnten Anwendungen mit künstlicher Intelligenz etwa dabei helfen, erste Anzeichen von Überarbeitung, Arbeitsverdichtung oder Burn-out zu erkennen. Denkbar seien Chatbots zur psychosozialen Unterstützung sowie KI-basiert erstellte individuelle Gesundheitspläne und Schulungsprogramme zur Förderung von Resilienz, Stressbewältigung oder Achtsamkeit. Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen sollten Mitarbeitende zudem aktiv eingebunden werden, so die Autorin des Fehlzeiten-Reports 2025. 

Quelle: www.wido.de