Sektorenübergreifende, digitale Onkologie Diagnostik- und Therapiestrategien für Blut- und Krebserkrankungen

Gesundheitspolitik DGHO 2025 Autor: Jan Helfrich

Bei der Jahrestagung diskutierten über 6.800 Teilnehmende neue Diagnostik- und Therapiestrategien für Blut- und Krebserkrankungen. Bei der Jahrestagung diskutierten über 6.800 Teilnehmende neue Diagnostik- und Therapiestrategien für Blut- und Krebserkrankungen. © ART STOCK CREATIVE – stock.adobe.com

Über 6.800 Teilnehmende diskutierten bei der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie neue Diagnostik- und Therapiestrategien für Blut- und Krebserkrankungen. Im Fokus: ein sektorenübergreifendes Versorgungskonzept und die vollständige Digitalisierung klinischer Daten.

Mehr als 820 Abstracts und über 1.400 Vorträge und Posterdiskussionen umfasste das Programm der Jahrestagung u. a. der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO), die vom 24. bis 27. Oktober 2025 in Köln stattfand. Die Expert:innen diskutierten über aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie von Hämatologie und Onkologie, Versorgungsanpassungen an gesellschaftliche Veränderungen und technologische Innovationen, insbesondere Künstliche Intelligenz.

In der Eröffnung betonte Kongresspräsident Prof. Dr. Michael Hallek die Bedeutung einer gemeinsamen europäischen Haltung in fragilen Zeiten. Die medizinische Gemeinschaft solle Verantwortung übernehmen, Orientierung geben und Hoffnung stiften, auch vor dem Hintergrund politischer Konflikte. 

DGHO-Vorsitzender Prof. Dr. Andreas Hochhaus adressierte persistente Versorgungsunterschiede zwischen urbanen und ländlichen Regionen sowie Ost- und Westdeutschland. Unter dem Leitmotiv „Gleiche Chancen für alle“ gelte es, den Ausbau hochspezialisierter Zentren mit der flächendeckenden Grundversorgung zu verzahnen. Die Jahrestagung diene dabei dem trinationalen Erfahrungsaustausch zu onkologischen Versorgungssystemen.

Sektorenübergreifendes Versorgungskonzept gefordert

Vor dem Hintergrund einer ins Stocken geratenen Krankenhausreform fordert die DGHO alternative, bezahlbare Modelle für eine qualitativ hochwertige Versorgung. Prof. Hallek hob die zunehmende Behandlung metastasierter Tumorerkrankungen mit systemischen, molekularen Therapien hervor. Für eine gleichbleibend hohe Qualität bei kontrollierten Kosten schlägt die DGHO ein interdisziplinäres, sektorenübergreifendes Versorgungskonzept vor – mit klaren Strukturvorgaben und qualitätsgesicherten Prozessen.

Zentraler Baustein des Konzepts ist die vollständige Digitalisierung aller Behandlungsdaten über Sektoren hinweg. Dies soll outcome-orientierte Steuerung, transparente Qualitätssicherung und die effiziente Nutzung neuer Technologien, einschließlich KI-gestützter Entscheidungsunterstützung, ermöglichen.

Quelle:
Pressemitteilung – DGHO