
Deutliche Impf- und Informationslücken HPV: Viele Jugendliche sind ahnungslos

„Das humane Papillomavirus ist für die Hälfte aller virusbedingten bösartigen Tumore und für fast 100 % der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich“, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Nicht ohne Grund empfehle die STIKO die HPV-Impfung bei Mädchen und Jungen zwischen neun und 14 Jahren, um Krebs zu verhindern und Todesfälle vermeiden. Doch noch immer seien zu wenige junge Menschen geimpft, beklagt der Barmer-Chef. 55 % der weiblichen und 42 % der männlichen Teenager waren im Herbst 2024 zumindest einmal gegen HPV geimpft. Bei weiteren 9 % war die Immunisierung geplant.
Laut Sinus-Studie gaben unter den gegen HPV-geimpften Jugendlichen 76 % an, die Eltern hätten den Ausschlag dafür gegeben. In 47 % der Fälle waren es Ärztinnen und Ärzte sowie bei 16 % die Angst vor einer Krebserkrankung. Von denen, die bisher nicht geimpft sind oder von einer Impfung keine Kenntnis haben, sagten 32 %, sie hätten sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt. Sorgen vor Nebenwirkungen äußerten 15 %.
„Bei der HPV-Impfung ist weitere Aufklärung erforderlich. Hier gibt es nach wie vor Informationsdefizite“, so Prof. Straub. 65 % der Jugendlichen teilten mit, bisher von der HPV-Impfung gehört zu haben, darunter 68 % der formal hoch und 56 % der formal niedrig Gebildeten. Nur 31 % aller Befragten fühlten sich eher oder sehr gut über die Folgen einer HPV-Infektion informiert.
Quelle: Pressemitteilung der Barmer vom 28.08.2025