Assoziation zwischen Nierenfunktion und Herzinsuffizienz bei postmenopausalen Frauen untersucht

Dr. Anne Benckendorff

Chronische Nierenerkrankungen (CKD) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten häufig gemeinsam auf. Chronische Nierenerkrankungen (CKD) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten häufig gemeinsam auf. © TAGSTOCK2 - stock.adobe.com

Herzschwäche folgt auf Nierenschwäche – udas kann auch für ältere Frauen gelten: Eine US-Studie mit über 23.000 Teilnehmerinnen liefert Daten über das doppelte Krankheitsrisiko und zeigt, wo medizinisch früher angesetzt werden könnte.

Chronische Nierenerkrankungen (CKD) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten häufig gemeinsam auf – mit Unterschieden zwischen den Geschlechtern: So entwickeln Frauen insgesamt häufiger eine CKD als Männer, sterben vor Dialysebeginn aber seltener daran. Zudem sind sie häufiger von einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion betroffen. Bisherige Untersuchungen in gemischten Kohorten haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Herzinsuffizienz bei vorliegender CKD gezeigt. Nun wurde in einer aktuellen Studie die Situation bei postmenopausalen Frauen präziser herausgearbeitet.

Dafür hat das Forscherteam die Daten der Women’s Health Initiative, einer prospektiven Kohorte von Frauen zwischen 50 und 79 Jahren in den USA, analysiert. Für eine Subkohorte von ca. 23.300 Frauen lagen Daten sowohl zur Nierenfunktion zu Beginn der Beobachtung als auch zum Auftreten einer akuten Herzinsuffizienz im Verlauf vor. Für Studienteilnehmerinnen, die im Rahmen der routinemäßigen Erhebungen angegeben hatten, dass sie aufgrund einer Herzinsuffizienz in ein Krankenhaus kamen, erfolgte eine detaillierte Auswertung der Krankenhausakten.

Es wurden vier Kategorien basierend auf der Nierenfunktion gebildet: Knapp 12.000 Frauen hatten eine eGFR ≥ 90, ca. 10.200 zwischen 60 und 89, gut 1.000 zwischen 45 und 59 und bei fast 260 Patientinnen lag die eGFR ≤ 45 ml/min/1,73 m2. In diesen Gruppen wurden 8,4 %, 10,0 % , 13,6 % bzw. 22,7 % der Teilnehmerinnen aufgrund einer Herzinsuffizienz hospitalisiert. Somit war mit abnehmender eGFR-Kategorie ein schrittweiser Anstieg des Risikos für das Auftreten einer Herzinsuffizienz zu beobachten. Dies galt sowohl für die Erkrankung insgesamt als auch für die Herzinsuffizienz mit reduzierter bzw. erhaltener Ejektionsfraktion (HFrEF bzw. HFpEF). Die Assoziation zwischen HFpEF und einer eGFR < 45 im Vergleich zu einer eGFR ≥ 90 war stärker als bei der HFrEF (Hazard Ratio 2,80 vs. 2,18). 

Das Autorenteam schlussfolgert, dass bei postmenopausalen Frauen aufmerksam auf Anzeichen für eine Herzinsuffizienz zu achten ist. Zudem wirft es die Frage auf, ob es sinnvoll sein könnte, die Mechanismen der Herzinsuffizienz bei Personen mit CKD frühzeitig medikamentös zu adressieren.

Quelle: Cheng RK et al. J Am Heart Assoc 2025; 14: e037051; doi: 10.1161/JAHA.124.037051

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