Biologika-Switch bei Psoriasis: Diese Wechselstrategien sind besonders erfolgreich
Neue Metaanalyse definiert erfolgreichste Switch-Strategien bei Biologika-Therapie.
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Nicht bei jedem Menschen, der aufgrund seiner Psoriasis eine Systemtherapie erhält, erzielt das erste Systemtherapeutikum gleich das gewünschte Ergebnis. Ausweichpräparate gibt es viele, doch welche Wechselstrategien sind am ehesten von Erfolg gekrönt?
Biologika gehören bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis zu den Standard-Erstlinientherapien. Wenn Behandelte aber nicht oder nur unzureichend auf die Therapie ansprechen oder das Ansprechen verloren geht, müssen sie zeitnah auf einen anderen Wirkstoff umgestellt werden. Ein solcher Switch sollte gut überlegt sein, schreiben Forschende aus China. Sie haben Wirksamkeit und Sicherheit von Umstellungen untersucht.
Die Metaanalyse umfasste 24 klinische Studien mit insgesamt 12.661 Teilnehmenden. Eingeschlossen wurden Erwachsene mit Plaquepsoriasis, von Interesse waren besonders jene, die zwischen zwei Biologika gewechselt hatten. Als primärer Endpunkt galt eine 90%ige Verbesserung im krankheitsspezifischen Index (PASI-90-Ansprechen). Sekundäre Endpunkte umfassten unter anderem Auswirkungen auf den Dermatology Life Quality Index (DLQI) sowie die Sicherheit.
Bereits in dem kurzen Zeitraum zwischen Therapieswitch und Woche 4 zeigten sich deutliche Unterschiede. Besonders ausgeprägt war der Zugewinn an therapeutischer Wirksamkeit, wenn von einem initialen TNF-α-Hemmer auf Interleukin-17A-Inhibitoren (OR 14,7) gewechselt wurde. Eine effektive Strategie schien auch zu sein, bei einer ungenügenden Anti-IL-12/23p40-Therapie auf einen Anti-IL-23p19- (OR 6,7) oder einen Anti-IL-17-Ansatz zu wechseln (OR 332,6). In den meisten Fällen ließ sich durch den Wechsel langfristig ein PASI-90-Ansprechen erreichen. Der Wechsel von IL-17-A auf IL-17A/F-Hemmer schien etwas weniger effektiv zu sein. Bis Ende des Untersuchungszeitraumes gab es die deutlichsten positiven Effekte, wenn ein Wechsel von TNF-α- auf IL-23p19-Hemmer (OR 23,7) oder von IL-12/23p40- auf IL-23p19-Inhibitoren (OR 19,87) stattfand.
Hinsichtlich der Sicherheit ließen sich keine signifikanten Nachteile durch den Switch feststellen im Vergleich zu Personen, die ihr ursprüngliches Biologikum beibehalten konnten. Einzige Ausnahme war ein Switch von TNF-Blockern zu IL-17A-Inhibitoren, der das Risiko für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse scheinbar erhöhte. Insgesamt schien der Switch mitunter das Infektionsrisiko zu erhöhen, das in der Analyse getrennt betrachtet wurde. Bei IL-17-Inhibitoren gab es insbesondere mehr Candida-Abwehr, vermutlich wegen der Rolle des Interleukins in der Candida-Abwehr. Der größte Unterschied bestand bei einem Wechsel von Anti-TNF-α-Wirkstoffen auf Interleukinhemmer (IL-23, IL-17A, IL-12/23). Die Infektionsraten lagen jeweils bei 0,62 %, 0,54 % bzw. 0,39 %.
Quelle: Zhang M et al. JAMA Dermatol 2025; doi: 10.1001/jamadermatol.2025.2714
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