
BRAF-Hemmer als Gel hilft bei Akne unter EGFR-gerichteter Therapie

EGFR-gerichtete Therapien verursachen bei fast allen Behandelten papulopustulöse, akneiforme Hautausschläge. Diese beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern führen auch zu Dosisänderungen, erläuterte Dr. Ofer Purim vom Shaare Zedek Medical Center in Jerusalem. Einen Therapiestandard gibt es in dieser Situation nicht. Für das Management der Hautausschläge werden Kortikosteroide, Antibiotika und orale Retinoide eingesetzt. LUT014 ist ein BRAF-Inhibitor, der in einer Gelformulierung topisch angewendet und speziell für die Behandlung der akneiformen Hautausschläge unter der Anti-EGFR-Therapie entwickelt wird.
Wissenschaftler:innen prüften in einer Phase-2-Studie zwei Dosierungen von LUT014 (0,03 % und 0,1 %) gegen Placebo über vier Wochen. Teilnehmende der Placebogruppe konnten anschließend bei ausgeprägten Hautausschlägen den Inhibitor in der Dosis von 0,03 % erhalten (Crossover). Das Verum- oder Placebo-Gel wurde in einer definierten Menge auf Stirn, Nase, Kinn, Wangen, Brust und Rücken aufgetragen.
Neue Option bei Hauttoxizität
An der Studie nahmen Erkrankte mit einem metastasierten kolorektalen Karzinom teil, die mit Cetuximab oder Panitumumab behandelt wurden und akneiforme Läsionen eines Grads 2 oder eines Grads 3 ohne Infektion aufwiesen. Zur Einschätzung der Symptomschwere wurden die ersten 13 Fragen des FACT-EGFRI-18 ausgewertet. Die Verantwortlichen nahmen einen Behandlungserfolg an, wenn sich der Schweregrad der Symptome gemäß CTCAE nach vier Wochen um einen Grad verbessert hatte oder sich die Punktzahl in den ausgewerteten FACT-EGFRI-18-Fragen an Tag 28 um fünf Punkte verbessert hatte.
Mit der höheren Dosierung von LUT014 lag in der Intention-to-treat-Analyse die Erfolgsrate bei 71,8 % (p = 0,001 vs. Placebo), mit der niedrigeren Dosierung bei 50 % (p = 0,208 vs. Placebo) und mit Placebo bei 35,9 %. In den Verumgruppen unterbrachen weniger Patient:innen die EGFR-gerichtete Therapie als in der Kontrollgruppe, berichtete Dr. Purim. Unerwünschte Ereignisse blieben unter LUT014 auf Placeboniveau. Nach Crossover betrug die Erfolgsrate der Behandlung mit dem BRAF-Inhibitor nach vier Wochen 53 %. Der Experte ergänzte, das BRAF-Inhibitor-Gel sei auch bei gleichzeitiger Antibiotikatherapie effektiver als Placebo.
Quelle:
Purim O. ESMO Gastrointestinal Cancers Congress 2025; Abstract 5O
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).