
Corona: Kohortenstudie liefert Daten zurAstraZeneca-Vakzine

Mitte März wurde in mehreren europäischen Ländern die Gabe des COVID-19-Vakzins ChAdOx1-S vorübergehend eingestellt. Es hatten sich Berichte über schwere thromboembolische Ereignisse, die zum Teil tödlich verliefen, gehäuft. Eine große Kohortenstudie mit mehr als 281 000 geimpften Personen liefert nun neue Daten: „Unter den Empfängern von ChAdOx1-S konnten erhöhte Raten venöser Thromboembolien beobachtet werden, darunter auch Hirnvenenthrombosen“, schreiben Professor Dr. Anton Pottegård vom Department of Public Health der University of Southern Denmark und Kollegen.
In die Studie eingeschlossen wurden Bewohner Norwegens und Dänemarks, die im Zeitraum vom 9. Februar bis 11. März 2021 eine Impfung mit ChAdOx1-S erhalten hatten. Die Wissenschaftler verfolgten das Auftreten von thromboembolischen Ereignissen, Thrombozytopenien und Blutungen über einen Zeitraum von bis zu 28 Tagen nach der ersten Impfstoffgabe. Das Durchschnittsalter der Gruppe lag bei Mitte Vierzig, rund 80 % waren Frauen.
Das absolute Risiko ist gering
Die ermittelten Fallzahlen wurden zu den für die untersuchte Gruppe erwarteten Raten solcher Ereignisse in Verbindung gesetzt. Die Schätzung dieser Referenzwerte basierte auf Daten der Allgemeinbevölkerung der Jahre 2016–2018 (Dänemark) bzw. 2018–2019 (Norwegen).
Insgesamt erlitten 59 Studienteilnehmer in kurzem Abstand nach der Impfung eine venöse Thromboembolie. Damit verdoppelte sich für Geimpfte das Risiko im Vergleich zum erwarteten Wert. Besonders signifikant stieg dabei die Zahl der Hirnvenenthrombosen mit sieben beobachteten Fällen, im Vergleich zu 0,3 erwarteten. Die Autoren betonen jedoch: „Die absoluten Zahlen sind gering und sollten in Zusammenhang mit dem erwiesenen Nutzen des Impfstoffs interpretiert werden.“ In Hinblick auf die weiteren untersuchten Aspekte waren die Ergebnisse beruhigend: Es wurden zwar leicht erhöhte Raten von Thrombozytopenien, Gerinnungsstörungen und Blutungen festgestellt. Diese könnten jedoch auf die vermehrte Kontrolle der Geimpften zurückzuführen sein, heißt es in der Studie.
Quelle: Pottegård A et al. BMJ 2021; 373: n1114; DOI: 10.1136/bmj.n1114
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