
Mepolizumab bewährt sich in MATINEE-Studie erneut

In der doppelblinden, randomisierten Phase-3-Studie MATINEE untersuchte das Team 804 COPD-Patientinnen und Patienten mit einer Eosinophilenzahl von ≥ 300 Zellen/µl Blut. Die Teilnehmenden waren 40 Jahre alt und älter. Sie mussten unter bestehender inhalativer Dreifachtherapie (ICS/LABA/LAMA) in zwölf Monaten vor dem Screening mindestens zwei mittelschwere Exazerbation erlitten haben, die systemische Kortikosteroide erforderlich machten oder eine schwere Exazerbation, die zur stationären Aufnahme führte.
In der Studie erhielten sie über einen Zeitraum von 52 bis 104 Wochen zusätzlich zu ihrer Standardtherapie alle vier Wochen subkutan entweder 100 mg Mepolizumab oder Placebo. Primärer Endpunkt war die annualisierte Rate mittelschwerer oder schwerer Exazerbationen.
Mepolizumab verbesserte die klinischen Ergebnisse der Teilnehmenden auch in dieser Phase-3-Studie deutlich: Unter dem Biologikum traten mittelschwere oder schwere Exazerbationen mit einer jährlichen Rate von 0,80 auf, unter Placebo lag sie bei 1,01. Außerdem war die Zeit bis zur ersten mittelschweren oder schweren Exazerbation unter Mepolizumab länger als unter Placebo (median 419 vs. 321 Tage; Hazard Ratio, HR, 0,77).
Auch beim sekundären Endpunkt, der jährlichen Rate von Exazerbationen, die zu einer Einweisung in die Notaufnahme und/oder einem Krankenhausaufenthalt führte, war Mepolizumab überlegen: 0,13 Ereignisse unter Mepolizumab vs. 0,20 unter Placebo (Ratenverhältnis 0,65). Unterschiede hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität waren nicht signifikant, die Inzidenz unerwünschter Ereignisse ähnlich.
Die Ergebnisse werden dadurch getrübt, dass keine Vorteile von Mepolizumab hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, der Atemwegssymptome oder der Lungenfunktion beobachtet wurden, schreiben Prof. Dr. Mark Dransfield von der University of Alabama in Birmingham und Prof. Dr. Daiana Stolz, Universitätsklinikum Freiburg, in einem Kommentar. Mepolizumab habe wahrscheinlich einen Platz in der Behandlung einer Untergruppe von COPD-Patientinnen und -Patienten. Es bedürfe aber noch einiger Untersuchungen, um die Zielgruppe besser zu definieren.
Quellen:
1.Sciurba FC et al. N Engl J Med 2025; 392: 1710-1720; doi: 10.1056/NEJMoa2413181
2.Dransfield MT, Stolz D. N Engl J Med 2025; 392: 1746-1748; doi: 10.1056/NEJMe2503292
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