
Duale CAR-T-Zellen gegen CD19/CD70 könnten Erkrankten helfen

Das follikuläre Lymphom ist ein indolentes Non-Hodgkin-Lymphom. Patient:innen haben aber trotzdem langfristig keine gute Prognose, vor allem wenn Rezidive immer rascher aufeinander folgen. Nach fünf Jahren sind noch etwas weniger als die Hälfte der Erkrankten progressionsfrei am Leben. Maria Ros, Institut d‘Investigacions Biomèdiques Agustí Pi i Sunyer (IDIBAPS), Barcelona, präsentierte Daten zum Zelloberflächenantigen CD70. Dieses ist einerseits prognostisch ungünstig, könnte sich andererseits aber als Angriffspunkt für ausgeklügelte therapeutische Strategien eignen.
Ros und Kolleg:innen untersuchten ein Kollektiv von Personen mit follikulärem Lymphom, von denen 20 rezidiviert und zwölf nach median 14,1 Jahren rezidivfrei am Leben waren. In den rezidivierten Erkrankungen wurde das Gen für das CD70-Antigen stärker transkribiert. Dessen Expression auf der Zelloberfläche erwies sich als prädiktiv für das progressionsfreie Überleben. In Zellkultur zeigten CD70+ Lymphomzellen eine erhöhte Proliferation, die reversibel war, wenn die Forschenden das Oberflächenantigen entfernten.
Dualer CAR-T-Ansatz erforscht
An der Klinik in Barcelona gibt es ein umfangreiches Programm zur Entwicklung und Herstellung von CAR-T-Zellen. In dessen Rahmen entwickelten die Kolleg:innen ein duales Präparat, das sowohl CD19 als auch CD70 erkennt. Dieses war in vitro stark zytotoxisch gegen CD70 exprimierende Zellen, auch gegen solche, die nur geringe Titer an CD19 aufwiesen.
Diese Aktivität fanden die Forschenden zudem in einem Mausmodell des follikulären Lymphoms – und zwar bei Tumoren, die CD19 sowohl stark als auch nur in sehr geringem Ausmaß exprimierten. In weiteren Studien sollen die Ergebnisse validiert und die mögliche klinische Anwendung der dualen CAR-T-Zellen optimiert werden.
Quelle:
Ros M et al. EHA 2025; Abstract S238
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