Eisen macht Birkenpollen zum Allergen

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Von einer Birkenpollen-Allergie und den damit verbundenen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten sind Hundertausende Menschen betroffen. Warum so viele Menschen allergisch auf Birkenpollen reagieren, ist bis heute nicht vollkommen geklärt.

Bekannt ist, dass vor allem das Bet v 1-Protein für die Überreaktion des Immunsystems sorgt. Was dieses Protein zum Allergen macht, haben nun Forscher aus Wien herausgefunden. Bet v 1 ist dem menschlichen Protein Lipocalin 2, das sich vor allem in der Lunge befindet, strukturell sehr ähnlich. Lipocalin 2 und „Bet v 1“ besitzen sogenannte molekulare Taschen, mit der sie Eisen stark an sich binden können. Bleiben diese Taschen leer, wird das Birkenpollenprotein zum Allergen und kann bei Mensch und Tier allergische Reaktionen hervorrufen. Das Protein manipuliert dann die T-Helfer2-Zellen in Richtung Allergie. Derzeit laufende Arbeiten deuten darauf hin, dass das Prinzip des Birkenpollenallergens auf andere Allergene mit ähnlicher molekularer Struktur direkt übetragen werden kann, so die Forscher. Damit können man nun erstmals verstehen, warum Allergien gegen Pollen, Nahrungsmittel und Pilzsporen eigentlich ursprünglich entstehen. Besonders interessant ist, dass die Eisen-Beladung des Birkenproteins mit verschärften Umweltbedingungen, denen die Pflanzen ausgesetzt sind, zusammenhängen. Daraus ergibt sich möglicherweise sogar ein direkter Zusammenhang zwischen Umweltbelastung und steigenden Allergiezahlen. In Zukunft würde es sinnvoll sein, allergene Moleküle vom Typ „Bet v 1“ gezielt mit Eisen zu beladen, wenn sie für die Immuntherapie bei Allergikern eingesetzt werden. Damit könnte man diese Therapie, die heute noch zwei bis vier Jahre dauert, wesentlich verkürzen und ihre Effizienz erhöhen, meinen die Forscher.

Quelle:
Roth-Walter F et al. (2014) Journal of Biological Chemistry. DOI: 10.1074/jbc.M114.567875

Erschienen in: n/a, n/a; n/a (n/a) Seite n/a
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