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Frühblüher-Mischung zeigt klar Vorteile bei Asthmaprävention

Gemäß der aktuellen Leitlinie zur Allergen-Immuntherapie (AIT) ist bei Erwachsenen mit durch Betulaceae-Pollen hervorgerufener allergischer Rhinokonjunktivitis eine AIT mit standardisierten Baumpollenextrakten indiziert – vorzugsweise mit Präparaten, deren Wirksamkeit in klinischen Studien belegt ist.2 „In der Praxis werden oft Birkenpollenextrakte eingesetzt”, so Prof. Boris Haxel, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Schwarzwald-Baar Klinikums, Villingen-Schwenningen, auf einer Fortbildungsveranstaltung des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen e.V. (AeDA) in Berlin, die von Stallergenes Greer unterstützt wurde.3 „Allerdings gibt es zunehmend Hinweise, dass vor allem Patienten mit primärer Sensibilisierung gegen Erle und/oder Hasel von einer AIT mit einer Baumpollenmischung profitieren können”, so Haxel weiter.3
Vielfältige Sensibilisierungsmuster: Birke/Erle/Hasel-AIT erreicht mehr Patienten
In Gebieten mit hohem Birkenvorkommen seien viele Baumpollenallergiker gegen das Majorallergen der Birke (Bet v 1) sensibilisiert, so Haxel. Da sich die Majorallergene sehr ähneln, kann mit einer Birkenpollen-AIT meist auch die Reaktion auf Hasel- und Erlenallergene reduziert werden – und damit die Symptome während der Hasel- und Erlenpollensaison. 2 „Allerdings gibt es Patienten – vor allem solche, die primär gegen Erle oder Hasel sensibilisiert bzw. allergisch sind –, die von einer Frühblüher-Mischung besser profitieren”, erläuterte Haxel und verwies auf eine aktuelle Studie zur Bet v 1-unabhängigen Sensibilisierung. 3,4 Denn während die gebildeten IgE-Antikörper eine hohe Kreuzreaktivität mit den homologen Allergenen aufweisen, kann die Kreuzreaktivität auf T-Zell-Ebene deutlich geringer sein. 4 Diese Unterschiede führen zu vielfältigen Sensibilisierungsmustern, so der Experte. „Um diese Vielfalt noch besser abzudecken, könnte eine gezielte Dreierkombination von Pollenextrakten aus Birke, Erle und Hasel bei der AIT hilfreich sein.“ Ebenso zeigte sich, dass eine 5-Gräser-Tablette wie Oralair® das IgE-EpitopRepertoire der häufigsten Gräserpollen in Europa umfassender abdeckt als eine 1-Gras-Tablette. 5
Asthmaprävention: Birke/Erle/Hasel-AIT zeigt signifikante Vorteile
Tatsächlich sind nur 6-13% der Personen mit Baumpollensensibilisierung in Deutschland ausschließlich gegen Birkenpollen sensibilisiert.6 Die überwiegende Mehrheit (74-85%) weist eine Polysensibilisierung gegen die Pollen von Birke, Erle und Hasel auf.6 Ein weiterer Teil (4-8%) ist sogar ausschließlich gegen Erle und/oder Hasel, aber nicht gegen Birke sensibilisiert.6 „Viele Patienten profitieren von einer Symptomreduktion nach Birkenpollen-AIT“, so Haxel. „Jedoch scheinen AIT-Präparate mit Allergenextrakten aus Birken-, Erlen- und Haselpollen insbesondere für die langfristige Asthmaprävention vorteilhaft zu sein.“ Eine umfassende, retrospektive Analyse von Verschreibungsdaten ergab, dass eine Baumpollen-SLIT mit Staloral® Birke oder Staloral® Birke/Erle/Hasel das Risiko einer Asthmaentwicklung senken kann. 7 So hatten nicht-asthmatische Patienten mit allergischer Rhinitis, die diese Baumpollen-SLIT erhielten, ein um ca. 34% reduziertes Risiko Asthma zu entwickeln als die rein symptomatisch behandelte Kontrollgruppe. 7 In einer weiterführenden Analyse wurden die Effekte der 3-Baumpollen-SLIT (Staloral® Birke/Erle/Hasel) und der Birkenpollen-SLIT (Staloral® Birke) getrennt mit der Kontrollgruppe verglichen. 8 Patienten, die die 3- Baumpollen-SLIT erhielten, hatten noch sechs Jahre nach Behandlungsende ein um 41% geringeres Risiko, Asthma zu entwickeln, d.h. erstmalig Asthmamedikation verschrieben zu bekommen [Odds Ratio (OR): 0,592; 95%CI: 0,408–0,860; p=0,006]. 8 Bei Patienten mit Birkenpollen-SLIT zeigte sich zwar ein leichter Trend zur Risikoreduktion, dieser war jedoch nicht statistisch signifikant [OR: 0,776; 95%CI: 0,514– 1,172; p=0,228]. 8 Die Autoren empfehlen daher, Patienten mit ausschließlich birkenspezifischer Allergie mit einer reinen Birkenpollen-AIT zu behandeln.9 Patienten, die auf Birke, Erle und/oder Hasel allergisch sind, sollten hingegen eine 3-Baumpollen-AIT (wie Staloral® Birke/Erle/Hasel) erhalten, um eine breitere Allergenabdeckung sicherzustellen. 8
Über Stallergenes Greer Ltd.
Stallergenes Greer Ltd. mit Hauptsitz in Baar (Schweiz) ist ein weltweit tätiges forschendes Pharmaunternehmen, das sich auf die Diagnose und Behandlung von Allergien durch die Entwicklung und Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen zur Allergen-Immuntherapie spezialisiert hat. Stallergenes Greer Ltd. ist die Muttergesellschaft von Greer Laboratories, Inc. (mit Sitz in den Vereinigten Staaten) und Stallergenes SAS (mit Sitz in Frankreich). Weitere Informationen finden Sie unter https://www.stallergenesgreer.com/
Referenzen
1. Haftenberger, M, et al. Bundesgesundheitsbl. 2013;56(5-6):687-697.
2. Pfaar, O, et al. Allergol Select. 2022;6:167-232.
3. Fortbildungsveranstaltung „Fortschritte & Perspektiven – Allergologie im Wandel“, am 14.–15. März 2025 in Berlin. Veranstalter: Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V. (AeDA). Mit freundlicher Unterstützung der Stallergenes Greer GmbH.
4. Polak, D, et al. Allergy. 2023;78(3):743-751.
5. Batard, T, et al. Clin Transl Allergy. 2019;9:13.
6. Beutner, C, et al. J Dtsch Dermatol Ges. 2021;19(1):37-44.
7. Wahn, U, et al. Allergy. 2019;74(3):594-604.
8. Zielen, S, et al. Allergol Int. 2025. DOI: 10.1016/j.alit.2025.02.00
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