Monoklonaler Antikörper könnte bei hartnäckiger chronischer Rhinosinusitis helfen
In der Erstlinienbehandlung einer chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen kommen intranasale Kortikosteroide zum Einsatz.
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Zeigen diese keine ausreichende Wirkung, können systemische Kortikosteroide und/oder eine endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie erwogen werden. In den letzten Jahren haben Biologika die Therapiemöglichkeiten erweitert.
Stapokibart ist ein monoklonaler IL-3-/IL-14-Inhibitor. In China ist er seit Kurzem für die Behandlung von chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen zugelassen, in der EU jedoch nicht. Jetzt hat ein chinesisches Forschungsteam um Shen Shen von der Capital Medical University, Peking, die Wirksamkeit und Sicherheit von Stapokibart als Zusatzbehandlung zu intranasalen Kortikosteroiden untersucht.
Stapokibart als Zusatz zu Therapie mit Kortikosteroiden
Die randomisierte, doppelblinde klinische Phase-3-Studie wurde an 51 Krankenhäusern in China durchgeführt. Bei den Teilnehmenden handelte es sich um 180 erwachsene Patientinnen und Patienten mit chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, die in der Vorgeschichte eine Therapie mit systemischen Kortikosteroiden oder eine Nasennebenhöhlenoperation hatten. Die Betroffenen erhielten zusätzlich zu ihrer laufenden Therapie mit Mometasonfuroat über 24 Wochen alle zwei Wochen entweder 300 mg Stapokibart subkutan oder Placebo. Danach wurden beide Gruppen für 28 Wochen auf Stapokibart eingestellt. Mindestens 179 Personen erhielten eine Dosis Stapokibart (n = 90) oder Placebo (n = 89).
In der Gesamtpopulation bzw. der Teilpopulation mit Eosinophilie reduzierte sich bis Woche 24 der Nasenpolypen-Score unter Stapokibart signifikant im Vergleich zu Placebo (mittlere Veränderung zum Ausgangswert -2,6 vs. -0,3 Punkte bzw. -3,0 vs. -0,4). Auch der Score für die Nasenverstopfung besserte sich in der Stapokibart-Gruppe signifikant gegenüber der Placebo-Gruppe.
In der Gesamtpopulation betrug die Veränderung vom Ausgangswert bis Woche 24 im Mittel -1,2 Punkte (vs. -0,5), in der Population mit Eosinophilie waren es -1,3 Punkte (vs. -0,5). Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten insgesamt selten auf. Der Anteil betrug 2,2 % in der Stapokibart-Gruppe und 1,1 % in der Placebo-Gruppe. Unter Stapokibart wurden leicht erhöhte Raten an Arthralgie (7,8 % vs. 0 %) und Hyperurikämie (5,6 % vs. 1,1 %) beobachtet.
Mit dem Aufkommen personalisierter Therapien mit monoklonalen Antikörpern, die auf bestimmte Signalwege abzielen, ist eine leicht zugängliche und durchführbare Endotypisierung erforderlich. So solle man Patientinnen und Patienten identifizieren, die am meisten von einer bestimmten Behandlung profitieren würden, heißt es in einem Editorial zu der Studie.
Quelle: 1. Shen S et al. JAMA 2025; doi: 10.1001/jama.2025.12515
2. Platt MP et al. JAMA 2025; doi: 10.1001/jama.2025.10887
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