OP zeigt nicht nur Mortalitätsvorteile gegenüber PCI

Dr. Susanne Meinrenken

Dass Patientinnen und Patienten mit Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) eine Revaskularisierung brauchen, ist klar. Weniger klar ist, ob diese bevorzugt via Bypass-OP oder perkutaner koronarer Intervention (PCI) erfolgen sollte. Dass Patientinnen und Patienten mit Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) eine Revaskularisierung brauchen, ist klar. Weniger klar ist, ob diese bevorzugt via Bypass-OP oder perkutaner koronarer Intervention (PCI) erfolgen sollte. © Dmitriy Kandinskiy - stock.adobe.com

Eine groß angelegte Analyse des SWEDEHEART-Registers hat gezeigt, dass die Bypass-OP bei NSTEMI und Mehrgefäßerkrankung u.a. mit einer geringeren Sterblichkeit einhergeht als die PCI. Bestimmte Patientengruppen scheinen besonders zu profitieren.

Dass Patientinnen und Patienten mit Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) eine Revaskularisierung brauchen, ist klar. Weniger klar ist, ob diese bevorzugt via Bypass-OP oder perkutaner koronarer Intervention (PCI) erfolgen sollte. Insbesondere zum langfristigen Outcome bei vorliegender Mehrgefäßerkrankung gibt es kaum Daten. Das Team um Prof. Dr. Elmir Omerovic von der Sahlgrenska-Universitätsklinik in Göteborg durchforstete daher das SWEDEHEART-Register nach entsprechenden Fällen. Ausgewertet wurden die Daten von 57.097 Personen mit NSTEMI und Mehrgefäßerkrankung, die sich zwischen 2005 und 2022 einer Revaskularisierung unterzogen hatten.

Die Kohorte bestand überwiegend aus Männern (ca. 75 %), das mittlere Alter lag bei 68,7 Jahren und etwa die Hälfte war älter als 70 Jahre. 73,9 % hatten eine PCI erhalten, 26,1 % einen koronararteriellen Bypass. Patientinnen und Patienten in der PCI-Gruppe wiesen u. a. eine höhere Prävalenz an vorherigen Myokardinfarkten und Bluthochdruck auf. Diejenigen in der Bypass-Gruppe hatten häufiger einen Diabetes, eine Dreigefäßerkrankung oder Engstellen im linken Hauptstamm. Insgesamt waren die Gruppen hinsichtlich der Risikofaktoren recht vergleichbar, betonten die Forschenden.

Die Herzkatheterintervention ging über ein medianes Follow-up von 7,1 Jahren mit einer signifikant höheren Gesamtsterblichkeit und Infarktrate einher als die Bypass-OP (adjustierte Odds Ratio, aOR, 1,67 bzw. 1,51). Eine Herzinsuffizienz trat nach PCI um 15 % häufiger auf, eine erneute Revaskularisierung war dreimal so wahrscheinlich (aOR 3,01).

Der Vorteil der Herzchirurgie zeigte sich vor allem bei unter 70-Jährigen sowie bei Hochrisikopersonen mit einem Verschluss des linken Hauptstamms oder einer linksventrikulären Dysfunktion. Diejenigen mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion unter 35 % schienen besonders deutlich vom Bypass zu profitieren, weshalb das Autorenteam empfiehlt, den Parameter bei der Wahl des Verfahrens stärker zu berücksichtigen. Mit geringerer Lebenserwartung der Patientinnen und Patienten nahm der Mortalitätsvorteil der OP gegenüber der PCI ab.

Den Forschenden zufolge sprechen diese Daten für einen Bypass bei NSTEMI und Mehrgefäßerkrankung. Allerdings handele es sich um keine randomisierte kontrollierte Studie. Grundsätzlich solle die Wahl des Verfahrens nach einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, die u. a. Komorbiditäten, anatomische Komplexität und Patientenpräferenz umfasst.

Quelle: Omerovic E et al. Eur Heart J 2025; 46: 518-531; doi: 10.1093/eurheartj/ehae700

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