PsA mit Risiko: Frühstart mit TNFi wirkt besser

EULAR 2025 Dr. Sonja Kempinski

Zur Behandlung der Psoriasisarthritis (PsA) empfehlen die Leitlinien einen T2T-Ansatz Zur Behandlung der Psoriasisarthritis (PsA) empfehlen die Leitlinien einen T2T-Ansatz © pimentos - stock.adobe.com

Zur Behandlung der Psoriasisarthritis (PsA) empfehlen die Leitlinien einen T2T-Ansatz und schlagen eine intensive Therapie für diejenigen Patientinnen und Patienten vor, die eine ungünstige Prognose aufweisen.

Ob der frühe Einsatz von Biologika dabei effektiver ist als die Standard-Stufentherapie mit Methotrexat, ist noch unklar. Aktuelle Studien konnten keinen Vorteil für die Biologika zeigen, allerdings wurden darin keine Betroffenen mit ungünstiger Prognose untersucht.

Das hat nun eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Laura Coates von der Universität Oxford mit der SPEED*-Studie nachgeholt. Die 192 Teilnehmenden litten unter einer neu diagnostizierten PsA und wiesen mindestens einen ungünstigen Prognosefaktor auf (Polyarthritis, CRP > 5 mg/l, HAQ > 1 oder radiologische Erosionen). Sie wurden 1:1:1 auf drei Behandlungsarme randomisiert: eine Standardtherapie mit stufenweiser csDMARD-Gabe, eine Kombination aus csDMARD (Methotrexat plus Sulfasalazin/Leflunomid) oder eine frühe TNFi-Induktionstherapie (Methotrexat plus Adalimumab für 24 Wochen). Als primärer Endpunkt galt der mittlere PASDAS-Score nach 24 Wochen.

Zu Beginn der Behandlung betrug der mittlere PASDAS 5,6 in der Standardtherapiegruppe, 5,6 in der Kombigruppe und 5,7 bei denjenigen, die eine frühe TNFi-Therapie erhielten. Nach 24 Wochen zeigte sich im Vergleich zur Standardtherapie für beide Interventionen ein Unterschied beim PASDAS-Mittelwert. Für die frühe TNFi-Therapie betrug er 3,7 vs. 4,7, für die Kombitherapie 4,1 vs. 4,7. Die beiden Interventionen unterschieden sich nach 24 Wochen nicht signifikant. Ebenfalls zeigte sich, dass ein gutes PASDAS-Ansprechen (sekundärer Endpunkt) in den Interventionsgruppen häufiger war als unter der Standardtherapie. Nach 48 Wochen ließ sich jedoch nur noch für die frühe TNFi-Therapie ein Vorteil nachweisen.

Die initial intensive Therapie mit Biologika oder einer DMARD-Kombination ist offenbar bei PsA-Patientinnen und Patienten mit ungünstiger Prognose der Standard-Stufentherapie überlegen, schlussfolgert das Autorenteam. Die intensive Frühtherapie ist allerdings mit einer geringen Zunahme an nicht schwerwiegenden, medikamentenassoziierten Nebenwirkungen verbunden. Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Leberwerterhöhungen waren in der Kombigruppe am häufigsten, Infektionen bei denjenigen unter früher TNFi-Therapie.

* Severe Psoriatic arthritis – Early intervEntion to control Disease

Quelle: Coates L et al. EULAR 2025: OP0089;
doi: 10.1136/annrheumdis-2025-eular.B567

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