RA-Ausbruch verzögert: Abatacept wirkt jahrelang
Immer mehr Untersuchungen beschäftigen sich damit, ob sich die Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis (RA) bei Risikopersonen durch die Gabe von Medikamenten aufhalten lässt.
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Immer mehr Untersuchungen beschäftigen sich damit, ob sich die Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis (RA) bei Risikopersonen durch die Gabe von Medikamenten aufhalten lässt. In der APIPPRA-Studie mit ACPA-positiven Personen, die unter Arthralgien litten, war dies der Fall: Darin konnte eine 52-wöchige Behandlung mit Abatacept die Progressionsrate reduzieren, wobei die Wirkung auch über das Behandlungsende hinaus anhielt. Wie stark der schützende Effekt langfristig anhält, untersuchte eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Andrew Cope vom King’s College London in einer Nachfolgestudie. Eingeschlossen waren darin 143 Teilnehmende aus APIPPRA, 71 hatten Abatacept erhalten, 72 Placebo. Der primäre Endpunkt war die Zeit bis zur Entwicklung einer RA gemäß ACR/EULAR-Kriterien oder einer klinischen Synovitis in mindestens drei Gelenken.
Am Ende der medianen 66-monatigen Beobachtungszeit erreichten insgesamt 119 Teilnehmende den primären Endpunkt. Ein Jahr nach Randomisierung in der APIPPRA-Studie entwickelten 29 % der Placebogruppe und 6 % der Abataceptgruppe eine RA. Nach zwei Jahren lagen die Anteile bei 40 % bzw. 30 %. Im dritten und vierten Jahr verringerte sich der Unterschied zwischen den Gruppen auf 4 % bzw. 2 %.
Je nach Vorhandensein von Autoantikörpern analysierten die Forschenden auch verschiedene Subgruppen. So bekamen von den Teilnehmenden mit besonders hohen IgG-ACPA-Werten (≥ 340 IU/ml) nach zwei Jahren 49 % des Placeboarms und 27 % der Abataceptgruppe eine RA. Nach vier Jahren waren es 67 % beziehungsweise 59 %.
Von den Personen, die serologisch fünf Antikörper aufwiesen (IgG ACPA, IgA ACPA, Anti-CarP*-AK, AAPA** und Rheumafaktor), wiesen nach zwei Jahren 53 % der Placebogruppe und nur 12 % der Abataceptgruppe eine Arthritis auf. Nach vier Jahren waren es 67 % (Placebo) gegenüber 47 % (Abatacept). In dieser Hochrisikogruppe blieb der Vorteil von Abatacept sogar bis zu sechs Jahre bestehen. Bei Teilnehmenden mit weniger als fünf dieser Antikörper glichen sich die Erkrankungsraten nach etwa eineinhalb Jahren an.
Damit verzögert eine einjährige Therapie mit Abatacept das Fortschreiten zur RA um bis zu drei Jahre nach Absetzen des Medikaments, schlussfolgert das Autorenteam. Besonders stark profitieren diejenigen mit dem höchsten Progressionsrisiko, d. h. die Personen mit hohen IgG-ACPA-Serumspiegeln oder mindestens fünf verschiedenen Autoantikörpern.
* anti-carbamylated protein antibodies
** anti-acetylated protein antibodies
Quelle: Cope A et al. EULAR 2025; OP0004; doi: 10.1136/annrheumdis-2025-eular.B743
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