Rheumatoide Arthritis: Vagusstimulation wirkt doch

EULAR 2025 Dr. Sonja Kempinski

Die elektrische Stimulation des N. vagus kann verschiedene proinflammatorische Zytokine herunterregulieren sowie entzündliche Prozesse modulieren. Die elektrische Stimulation des N. vagus kann verschiedene proinflammatorische Zytokine herunterregulieren sowie entzündliche Prozesse modulieren. © VISUALPOINT - stock.adobe.com

Immer wieder wird diskutiert, ob eine Vagusstimulation bei rheumatoider Arthritis hilft. In einer US-amerikanischen Studie profitierte die Mehrheit der damit behandelten Patientinnen und Patienten davon. 

Die Wirksamkeit der Vagusstimulation bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wird immer wieder diskutiert. In einer US-amerikanischen Studie profitierte die Mehrheit der damit behandelten Patientinnen und Patienten davon.

Die elektrische Stimulation des N. vagus kann verschiedene proinflammatorische Zytokine herunterregulieren sowie entzündliche Prozesse modulieren. Ob sich die rheumatoide Arthritis (RA) durch einen implantierten Vagusstimulator positiv beeinflussen lässt, hat eine US-amerikanische Arbeitsgruppe um Dr. John Tesser von der Arizona Arthritis & Rheumatology Associates in Phoenix untersucht. Eingeschlossen in die Studie waren 242 Patientinnen und Patienten mit moderater bis schwerer aktiver RA, die auf mindestens ein Biologikum oder tsDMARD nicht ausreichend angesprochen hatten. 

Biologika und tsDMARD wurden ausgeschlichen

Alle Teilnehmenden bekamen einen zervikalen Neurostimulator implantiert. Die Randomisierung erfolgte 1:1 auf aktive (Behandlungs-) oder nicht-aktive (Kontroll-)Stimulation. Konventionelle DMARD durften weiter eingenommen werden, Biologika und tsDMARD wurden ausgeschlichen. Primärer Endpunkt war der Anteil der Betroffenen, der nach zwölf Wochen eine ACR20-Response erreichte. Danach wurde die Studie offen weiter geführt, wobei die Kontrollgruppe dann ebenfalls die aktive Stimulation erhielt. Diejenigen, die vor Woche 12 zusätzliche RA-Therapien erhielten oder deren ACR20-Daten fehlten, galten als Non-Responder.

Nach zwölf Wochen zeigten sich beim ACR20-Ansprechen signifikante Unterschiede zwischen Verum- und Kontrollgruppe (35,2 % vs. 24,2 %). In der Subgruppe derer, die nicht auf ein b/tsDMARD angesprochen hatten, war die Ansprechrate sogar noch besser (45,5 % vs. 19,0 %). Zwölf Wochen nach dem Wechsel der Kontrollen auf die aktive Stimulierung lag die ACR20-Responserate in beiden Gruppen über 50 %. Auch die sekundären Endpunkte besserten sich: Nach 12 Wochen kam es in der Behandlungsgruppe mit 60,7 % signifikant häufiger zu einem moderaten bis guten DAS28-CRP-Ansprechen als in der Kontrollgruppe (41,7 %). Zudem waren unter Verum die mittels Magnetresonanztomografie gemessenen Erosionen weniger progredient. Nach 24 Wochen benötigten 81 % der Studienteilnehmenden keine zusätzlichen hochdosierten Glukokortikoide oder b/tsDMARD.

Quelle: Tesser J et al; EULAR OP0190; doi: 10.1136/annrheumdis-2025-eular.BB786

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Die elektrische Stimulation des N. vagus kann verschiedene proinflammatorische Zytokine herunterregulieren sowie entzündliche Prozesse modulieren. Die elektrische Stimulation des N. vagus kann verschiedene proinflammatorische Zytokine herunterregulieren sowie entzündliche Prozesse modulieren. © VISUALPOINT - stock.adobe.com