
Senioren mit Schlafstörungen: Orexin-Rezeptorantagonist wirkt besser als Zolpidem

Ein- und/oder Durchschlafstörungen drei- oder mehrmals pro Woche über mindestens drei Wochen plagen jüngere Erwachsene genauso wie ältere. Die Behandlung erfolgt in der Regel mittels kognitiver Verhaltenstherapie.
Doch häufig ist es damit nicht getan und die Patienten benötigen (ggf. zusätzlich) eine pharmakologische Behandlung. Hierfür stehen Benzodiazepine und andere sedativ-hypnotisch wirksame Substanzen an erster Stelle, wenngleich Ein- und Durchschlafstörungen von diesen Substanzen nicht gleichermaßen adressiert werden. So wirken Benzodiazepine oft nicht lange genug und versagen dann speziell bei älteren, überwiegend durchschlafgestörten Patienten.
Diese Therapielücke könnte die neue Gruppe der dualen Orexin-Rezeptorantagonisten füllen. Diese blockieren reversibel die Funktion dieser für den Schlafrhythmus wichtigen Neuropeptide und decken somit auch die zweite Schlafhälfte ab.
Eine erste direkte Vergleichsstudie mit Zolpidem dokumentiert die therapeutischen Effekte des Orexin-Rezeptorantagonisten. Einbezogen in die doppelt verblindete randomisierte kontrollierte Phase-3-Studie waren 1006 Insomniepatienten über 55 Jahre, die einen Monat lang randomisiert entweder Lemborexant oder Zolpidem oder Placebo jeweils vor dem Zubettgehen einnahmen.
Die Einschlafzeit verkürzte sich um 20 Minuten
Zu Studienbeginn, in den ersten sowie in den letzten zwei Nächten wurde eine Polysomnographie durchgeführt. Die Auswertung nach einem Monat zeigte: Lemborexant in den Dosierungen 5 mg und 10 mg verbesserte sowohl das Ein- als auch das Durchschlafen in der zweiten Nachthälfte – und war in dieser Hinsicht sowohl dem Placebo als auch dem Kontrollschlafmittel Zolpidem überlegen. Der Effekt des Orexin-Rezeptorantagonisten war klinisch relevant, betonen die Autoren um Dr. Russell Rosenberg, NeuroTrials Research, Atlanta.
Die Einschlafzeit verkürzte sich auf unter 20 Minuten, der Schlafzeitzuwachs pro Nacht lag bei über einer Stunde. Ein Abfall der Wirksamkeit im Studienverlauf bzw. nach mehrtägiger Einnahme, wie er bei Zolpidem zu beobachten war, trat nicht auf. Die Inzidenz von Nebenwirkungen war in allen Gruppen ähnlich. Diese waren meist mild.
Quelle: Rosenberg R et al. JAMA Netw Open 2019; 2: e1918254; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2019.18254
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