
Ultraschall schlägt Husten und Dyspnoe

Der Lungenultraschall ist eine vielversprechende Möglichkeit, um bei rheumatoider Arthritis (RA) eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) frühzeitig zu erkennen. Einer niederländischen Untersuchung zufolge übertrifft das Verfahren in seiner diagnostischen Genauigkeit sogar die symptombasierten Fragebogen zu Dyspnoe und Husten, berichten Marie Vermant vom Universitätsklinikum Leuven und ihr Team.
Auf der Suche nach Screeningmethoden für die RA-ILD rekrutierten die Forschenden 116 erwachsene RA-Patientinnen und -Patienten einer rheumatologischen Ambulanz. Die Mehrzahl von ihnen war seropositiv und befand sich mit einem medianen DAS28-CRP von 2,2 in Remission, die Krankheitsdauer variierte stark zwischen den Teilnehmenden. Alle unterzogen sich einer Lungenfunktionsprüfung und einem Lungenultraschall, außerdem erhielten sie hochauflösende CT-Scans (HRCT). Zum Erfassen der Beschwerden nutzten die Teilnehmenden eine visuelle Analogskala (Husten) und eine Dyspnoe-Skala (Atemnot).
Die Ergebnisse der HRCT wurden in vier Gruppen eingeteilt (keine ILD, unspezifische Auffälligkeiten, subklinische ILD oder manifeste ILD). 11,8 % der Patientinnen und Patienten wiesen laut HRCT eine manifeste ILD auf, 5 % hatten subklinische interstitielle Lungenveränderungen. Die Genauigkeit der anderen Verfahren bewerteten die Forschenden anhand der Korrelationen mit den HRCT-Ergebnissen.
Am stärksten mit den radiologischen Ergebnissen war die Anzahl der B-Linien im Ultraschall assoziiert. Diese vertikalen, echoreichen Artefakte zeigen pathologische Flüssigkeitseinlagerungen und Verdickungen im Lungeninterstitium und dadurch das Ausmaß einer interstitiellen Beteiligung an.
Auch für die Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid (DLCO % des Sollwerts) berechneten die Forschenden eine signifikante Korrelation. Die forcierte Vitalkapazität (FVC % vom Soll), Werte der Dyspnoe- und der Husten-Skala wiesen keinen signifikanten Zusammenhang mit den Ergebnissen der Lungen-CT auf.
Husten und Dyspnoe sind bei RA offenbar keine besonders zuverlässigen Prädiktoren für interstitielle Lungenveränderungen, bewertet das Team seine Studienergebnisse. Anders die B-Linien im Lungenultraschall: In mehr als 90 % der Fälle (AUROC* > 0,9) ließ sich mit ihnen korrekt vorhersagen, ob in der HRCT eine subklinische oder manifeste ILD vorlag.
* Area Under the Receiver Operating Characteristics
Quelle: Vermant M et al. RMD Open 2025; 11: e005283; DOI: 10.1136/rmdopen-2024-005283
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