Was lindert den Schmerz bei lumbosakraler Radikulopathie?

Dr. med. Andrea Wülker, Foto: thinkstock

Lumbosakrale radikuläre Schmerzen können Folge eines Bandscheibenvorfalls oder einer Spinalstenose sein. Was hilft den schmerzgeplagten Patienten?

Patienten mit lumbosakraler Radikulopathie, deren Schmerzen im Bein mindestens so stark waren wie ihre Rückenschmerzen nahmen an einer randomisierten Doppelblindstudie teil. Als Intervention erhielten die 145 Patienten entweder eine epidurale Steroidinjektion plus Placebo oder eine Scheininjektion plus Gabapentin-Kapseln, berichtet das Forscherteam um Steven P. Cohen von der Johns Hopkins School of Medicine, Baltimore. Hauptzielkriterien waren die Beinschmerzen vier Wochen bzw. drei Monate nach der Injektion (Bewertungsskala von 0 bis 10).

Signifikanter Rückgang
 der Schmerzscores

Definitionsgemäß lag ein positives Ergebnis vor, wenn die Beinschmerzen um ≥ 2 Punkte abgenommen hatten und ein allgemeiner positiver Effekt verzeichnet wurde. Nach einem Monat gab es keine signifikanten Unterschiede: In der Steroidinjektionsgruppe lag der durchschnittliche Schmerzscore bei 3,3 versus 3,7 im Gabapentin-Kollektiv. Nach drei Monaten wurden ähnliche Effekte beobachtet.


Unterschiede gab es hinsichtlich des sekundären Zielparameters „stärkste Beinschmerzen“: Diese hatten nach einem Monat im Kollektiv mit der epiduralen Steroidinjektion deutlicher abgenommen als in der Gabapentin-Gruppe, doch nach drei Monaten fanden sich keine Differenzen mehr zwischen den Gruppen.


Beide Behandlungsstrategien führten zu signifikanten Verbesserungen der Schmerzscores und der funktionellen Kapazität, schreiben die Autoren. Epidurale Steroidinjektionen können bezüglich einiger Zielparameter besser abschneiden als Gabapentin, doch sind die Unterschiede gering und von kurzer Dauer.


Aufgrund der ähnlichen Behandlungsergebnisse halten es die Experten für gerechtfertigt, als Erstlinientherapie bei lumbosakraler Radikulopathie einen Behandlungsversuch mit einem Medikament gegen neuropathische Schmerzen zu unternehmen.


Quelle: Steven P. Cohen et al., BMJ 2015; 350: doi: dx.doi.org/10.1136/bmj.h1748

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