Weniger Migränetage, schwächere Attacken

Eine episodische oder chronische Migräne beeinträchtigt praktisch alle wichtigen Aspekte des Lebens. Die wirksame Prophylaxe mit Antikörpern gegen das Calcitonin Gene-related Peptide (CGRP) oder dessen Rezeptor ist deshalb für Betroffene von hoher Relevanz. Die Zahl der Schmerztage geht zurück, Funktionalität und Lebensqualität werden gebessert, und das bei einem güns­tigen Nebenwirkungsprofil, berichtete Prof. Dr. ­Zaza ­Katsarava von der Klinik für Neurologie am Christlichen Klinikum Unna. Spricht ein Patient auf den ersten Antikörper nicht ausreichend an, kann der Wechsel auf einen zweiten oder dritten sinnvoll sein.  

Prof. Dr. ­Dagny ­Holle-Lee, Westdeutsches Kopfschmerzzentrum am Universitätsklinikum Essen, gab zu bedenken, dass man bei der Beurteilung des Therapieansprechens mehr als nur die Zahl der Migränetage betrachten muss. Dies zeigen die Daten der Phase-3b-Studie 

DELIVER mit dem CGRP-Antikörper Eptinezumab (Vyepti®), der alle drei Monate intravenös als Infusion verabreicht wird. Eingeschlossen waren 891 Patienten mit episodischer oder chronischer Migräne,  bei denen zuvor 2–4 Prophylaktika versagt hatten. Bei 42 % von ihnen reduzierte Eptinezumab in der empfohlenen Dosierung von 100 mg die Zahl der Migränetage um mindestens 50 %. Unter 300 mg gingen sie um 49 % und unter Placebo um 13 % zurück. Ein Effekt ließ sich auch hinsichtlich der Intensität der Attacken beobachten: Der Anteil schwerer Attacken verminderte sich um etwa 50 %.

Quelle: Symposium „Kompass Migräneprophylaxe – neue Therapiewege in Klinik und Niederlassung“ anlässlich des DGN-Kongresses 2023; Veranstalter: Lundbeck