
Gepante lediglich als Ausweichmedikation

Bisher gibt es keinen Leitlinienkonsens, wie die vielen oralen Migränetherapeutika, im direkten Vergleich zu sehen sind. Ein Forscherteam um Dr. Wilhelm Karlsson, Uniklinik Kopenhagen, hat die Datenlage analysiert.
Eingang in die Auswertung fanden 137 randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 89.445 Teilnehmenden. Alle Interventionen waren einer Scheinmedikation in puncto Schmerzfreiheit nach zwei Stunden überlegen. Die Odds Ratio (OR) reichte von 1,73 für Naratriptan bis 5,19 für Eletriptan. Die meisten Substanzen schnitten auch hinsichtlich einer anhaltenden Schmerzfreiheit von bis zu 24 Stunden besser ab. Die Odds Ratios reichten von 1,71 für Celecoxib bis 7,58 für Ibuprofen.
Im Head-to-Head-Vergleich war Eletriptan hinsichtlich der kurzfristigen Schmerzfreiheit am effektivsten, gefolgt von Rizaptriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan. Auf lange Sicht führten Eletriptan und Ibuprofen (OR 1,41 bzw. 4,82).
Insgesamt ergaben sich für die vier Triptane die besten Profile. Sie zeigten insbesondere auch eine höhere Wirksamkeit als die neueren Wirkstoffe Lasmiditan, Rimegepant und Ubrogepant. Deren Effektivität entsprach in etwa der von Paracetamol und der der meisten NSAR. Deshalb rät die Autorengruppe, den Einsatz von Triptanen in der Erstlinie zu erwägen. Gepante und Lasmiditan eignen sich v. a. bei Kontraindikationen wie ein erhöhtes Risiko für ischämische Ereignisse.
Quelle: Karlsson WK et al. BMJ 2024; 368: e080107; doi: 10.1136/bmj-2024-080107
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