
Wie die Fruchtbarkeit mit dem Darm zusammenhängt

Mit einer Datenbankanalyse konnten Forschende aus China zeigen, dass sowohl bei Morbus Crohn (Odds Ratio, OR, 1,38) als auch Colitis ulcerosa (OR 1,18) das Risiko signifikant erhöht war, ein polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) zu entwickeln. Umgekehrt konnte dieser Zusammenhang nicht festgestellt werden, was für eine einseitige Kausalbeziehung von entzündlichen Darmerkrankungen zu PCOS spricht.
Darmbakterien scheinen die Hormone zu beeinflussen
Bestimmte Mikroorganismen sowie Metaboliten im Blutplasma scheinen die weiblichen Gonaden zu beeinflussen. Angenommen wird, dass sie die hormonelle Regulation stören und hierüber eine ovarielle Dysfunktion begünstigen. Während bei Morbus Crohn ein direkter Einfluss von Christensenellaceae auf das PCOS-Risiko nachgewiesen wurde, waren diese Effekte bei Colitis ulcerosa über Actinomyces, Faecalibacterium, Holdemanella und Isoleucin vermittelt. In einer weiteren Analyse erwiesen sich Faecalibacterium und Kreatinin als wichtige Mediatoren. Die Ergebnisse liefern neue Erklärungsansätze für das Auftreten von Zyklusstörungen und Fertilitätsproblemen bei Frauen mit CED. Um einen präventiven und therapeutischen Ansatz zu entwickeln, muss in weiteren Studien nun erforscht werden, wie diese mikrobiellen und metabolischen Zusammenhänge gezielt beeinflusst werden können.
Quelle: Wan Z et al. Gut 2025; DOI: 10.1136/gutjnl-2024-334693
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