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M2-PK-Test erneut mit „unklar“ bewertet

Abrechnung und ärztliche Vergütung , Privatrechnung Autor: Cornelia Kolbeck

Im Gegensatz zum iFOBT weist der M2-PK-Test nicht Blut, sondern das Enzym M2-Pyruvatkinase in der Stuhlprobe nach. Im Gegensatz zum iFOBT weist der M2-PK-Test nicht Blut, sondern das Enzym M2-Pyruvatkinase in der Stuhlprobe nach. © Fotolia/Jürgen Fälchle
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Der IGeL-Monitor sieht keine Vorteile für den M2-PK-Stuhltest: „Wir konnten keine Studien identifizieren, die den Nutzen des M2-PK-Stuhltests im Sinne einer Mortalitätssenkung untersuchten“, wird dazu erklärt.

Den M2-PK-Stuhltest bieten Ärzte ihren Patienten als Selbstzahlerleistung in der Regel für einen Preis zwischen 30 und 45 Euro an, obwohl es ein von den gesetzlichen Krankenkassen finanziertes Programm zur Früherkennung von Darmkrebs gibt. Der vom Medizinischen Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) eingerichtete IGeL-Monitor wollte deshalb herausfinden, ob der M2-PK-Test Todesfälle durch Darmkrebs verhindern kann, wenn er statt des Blutstuhltests oder zusätzlich zum Blutstuhltest verwendet wird.

Betrachtet wurde von den Wissenschaftlern die Zielerkrankung „Kolonkarzinom“ bzw. „Rektumkarzinom“ (kolorektales Karzinom; KRK) sowie kolorektale Adenome und Polypen als Vorstufen. Gesucht wurde dabei nach Studien, in denen nur der M2-PK-Test oder beide Tests zum Einsatz kommen und in denen ein Krebsverdacht besteht.

In der PubMed-Recherche wurden insgesamt zwei Reviews, eine Meta-Analyse sowie zehn Primärstudien identifiziert, die Angaben zur diagnostischen Aussagekraft des M2-PK-Stuhltests enthielten.

Studienlage zu dünn für einen relevanten Vergleich

Allerdings konnten weder Übersichtsarbeit noch Meta-Analyse genutzt werden, da diese überwiegend Probanden mit besonderem Risiko bzw. bereits symptomatische Patienten betrachteten. Gleiches galt für sieben der Primärstudien. In zwei der drei verbleibenden Primärstudien wurden zwar Angaben zur diagnostischen Güte des M2-PK-Stuhltests gemacht, es fand allerdings kein Vergleich zum gFOBT-Test statt.

Fazit der Wissenschaftler: „Während für den als Kassenleistung angebotenen gFOBT-Test aus großen – im Screening-Setting durchgeführten – randomisierten kontrollierten Studien Belege bezüglich einer Mortalitätsreduktion für das KRK vorliegen, konnten keine Studien dieses Designs für den M2-PK-Stuhltest identifiziert werden.“ Das heißt: Aussagen zum Vergleich der beiden Tests waren nicht möglich.

2013 wurde der M2-PK-Stuhltest, der das Enzym M2-Pyruvatkinase nachweist, vom IGeL-Monitor schon einmal geprüft. Schon damals lautete die Bewertung „unklar“. Der IGeL-Monitor verweist aktuell auch auf die ärztliche Leitlinie zum Darmkrebs von 2017. Sie rate vom Test ab.

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