Notfallprotokoll Ausnahmezustand in der Praxis

Notfälle im ambulanten Bereich stellen immer eine Herausforderung für alle in der Praxis anwesenden Mitarbeiter dar. So selten und unerwartet sie auch auftreten, so sehr beeinflussen sie das Geschehen der gesamten Praxis. In diesen Situationen bewähren sich Abläufe, die immer wieder trainiert wurden, sowie die logistischen und materiellen Vorbereitungen, die jede Praxis individuell für Notfälle trifft.
Im Notfall muss vieles parallel funktionieren
Das Besondere an Notfällen ist, dass hier vom üblichen Schema – Anamnese, danach klinische (und paraklinische) Untersuchung, ehe ein Therapieplan formuliert und mit dem Patienten abgestimmt wird – abgewichen werden muss. Anamnese und Diagnostik beschränken sich auf das Wesentliche und laufen parallel zur Therapie ab, und das unter einem erheblichen psychischen Druck.
Noch größer wird die Belastung für den hausbesuchenden Arzt, der in derartigen Situationen nicht nur auf sein gewohntes Assistenzpersonal verzichten muss, sondern möglicherweise auch noch durch die anwesenden Angehörigen zusätzlichem Stress ausgesetzt wird.
Bei all diesen Aufgaben ist es jedoch unverzichtbar, zusätzlich eine ordentliche Dokumentation der festgestellten Symptome und der therapeutischen Maßnahmen durchzuführen, denn Dokumentation gehört zu den ärztlichen Pflichten. Sie ist für den weiterbehandelnden Kollegen (ob auf dem Rettungswagen oder im Krankenhaus) und damit auch für den Patienten unverzichtbar, und sie kann bei juristischen Konsequenzen praxisrettend sein.
Bisher fehlte ein Notfall-Formular
Was bei Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst selbstverständlich ist, fehlt bei den niedergelassenen Ärzten bisher: Ein Formular, auf dem Befund, Diagnostik und Therapie schnell und übersichtlich eingetragen werden können, sodass einerseits der Weiterbehandelnde eine Übersicht über den bisherigen Verlauf erhält, andererseits der Durchschlag ohne große Probleme als Dokumentation in der Patientenakte verbleiben kann.
Der in Abbildung 1 gezeigte Vorschlag entstand mit dem Ziel, eine ordnungsgemäße, übersichtliche Dokumentation mit geringstmöglichem Aufwand zu erstellen, wobei z. B. der „Kopf“ identisch mit dem allgemein üblichen Anschriftenfeld ist und dadurch mit dem Praxisdrucker rationell beschriftet werden kann. Dieser <link asset-id="censhare:/service/assets/asset/id/1658724/version/1/storage/master/file">Vordruck hat sich schon vielfach als „Übergabeprotokoll“ an den Notarzt bewährt. Besonders beim Notfall im Hausbesuch ist er eine wesentliche Erleichterung.
Autor
02977 Hoyerswerda
Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2014; 36 (12) Seite 73-74
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.