Rezidivierendes Erysipel Langzeittherapie indiziert?
Antwort: Die derzeit aktuellste Leitlinie wurde 2010 erstellt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Infektiologie.Falls es nach Sanierung der möglichen Auslösefaktoren wie z. B. einer interdigitalen bakteriellen oder mykologischen Infektion weiterhin zu Rezidiven des Erysipels kommt, ist eine antibiotische Dauerprophylaxe indiziert.
Diese ist aufgrund der Leitlinien möglich über eine orale Gabe von Penicillin V (Phenoxymethylpenicillin) oder Makroliden bzw. mit Depotpenicillin. Die Leitlinie nennt keine Dosierungen. Die publizierten klinischen Studien verwenden eine Dosierung von zweimal täglich 1 Mega bzw. 2 Mega, so dass die Dosierung von 1,5 Mega nicht als ausreichend anzusehen ist [1].
Die empfohlene Dosierung des Makrolids Erythromycin ist 250 mg zweimal täglich. Das intramuskulär verabreichte Benzylpenicillin-Benzathin wird in der Dosierung von 1,2 Mio. I.E. bzw. bei ausgeprägt adipösen Patienten auch 2,4 Mio. I.E. circa alle 14 Tage verabreicht.
Die zeitliche Dauer der Prophylaxe ist in der Leitlinie nicht festgelegt. Publizierte Studien decken einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten ab.
Literatur:1) Oh CC, Ko HC, Safdar N et al.; Antibiotic prophylaxis for preventing recurrent cellulitis: a systematic review and meta-analysis. J Infect 2014, 69 (1):26 – 34
Autor:

80639 München
Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2016; 38 (14) Seite 56
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.