Coronabonus Mehr Wertschätzung für MFA
Bereits Ende Februar stellte das Bundesgesundheitsministeriums (BGM) seine Pläne für eine Neuauflage des staatlich finanzierten Corona-Pflegebonus vor. Damit soll nun ab dem 30. Juni, spätestens aber bis zum 31. Dezember 2022, ein zentrales Versprechen des Koalitionsvertrages eingelöst werden. Vorgesehen ist der steuer- und sozialabgabefreie Bonus bisher jedoch ausschließlich für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Langzeitpflegeeinrichtungen.
„Die Teams in den Hausarztpraxen haben den Schutzwall für den stationären Bereich in einer enormen Kraftanstrengung über all die Monate aufrechterhalten. Ohne sie hätten wir weder die Impfkampagne noch die Versorgung der Patienten so erfolgreich schaffen oder die befürchtete Überlastung des stationären Bereiches verhindern können“, äußert sich Anke Richter-Scheer, Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen Lippe, enttäuscht über diese Entscheidung.
Die Tatsache, dass die deutschlandweit rund 430.000 Medizinischen Fachangestellten trotz ihres unermüdlichen Einsatzes während der Pandemie erneut unberücksichtigt bleiben, stößt nicht nur in Westfalen-Lippe auf Unverständnis. Ebenso hatte der Deutsche Hausärzteverband (DHÄV) in einer Stellungnahme bereits eine angemessene finanzielle Würdigung für die Leistungen der MFA gefordert.
Zum wiederholten Male, zuletzt in einem Brief des Vorstands an Gesundheitsminister Karl Lauterbach, appellierte auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) an die Bundesregierung, den Gesetzesentwurf zu überdenken. „Es geht um eine öffentliche Wertschätzung – auch, aber nicht nur in finanzieller Hinsicht. Ganz besonders die MFA mussten während der Pandemie kommunikative Fehlleistungen der Politik gegenüber Patientinnen und Patienten auffangen und Beschimpfungen sowie Bedrohungen über sich ergehen lassen,“ erklärt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister.
https://www.kbv.de/html/1150_57426.php
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