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Jede Praxis verbringt jährlich 61 Tage mit Bürokratie

Praxismanagement , Praxisführung Autor: Michael Reischmann

Der Anstieg des Bürokratieaufwands im Vergleich zum Vorjahr ist auch auf die Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen. Der Anstieg des Bürokratieaufwands im Vergleich zum Vorjahr ist auch auf die Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen. © iStock/aldegonde
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Der Bürokratieindex für die vertragsärztliche Versorgung weist einen Anstieg des Bürokratieaufwands in den Praxen um 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr aus. Das meldet die KBV.

Insgesamt 55,8 Millionen Netto-Arbeitsstunden verursachten die durch die gemeinsame Selbstverwaltung begründeten Informationspflichten in diesem Jahr in den Arztpraxen. Das sind 715 000 Stunden mehr als 2019. „Umgerechnet bedeutet das einen zusätzlichen Tag Mehraufwand pro Praxis und Jahr – zusammengenommen also 61 Tage, die im Schnitt für Bürokratie aufgewendet werden“, erklärt Professor Dr. Volker Wittberg von der Fachhochschule des Mittelstands.

„Unser erklärtes Ziel war und ist, den Bürokratieaufwand in den Praxen zu senken und so die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten zu entlasten“, beteuert KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel anlässlich der fünften Veröffentlichung des „Bürokratieindex für die vertragsärztliche Versorgung“. In diesem Jahr seien die Zahlen aber natürlich auch im Kontext der Pandemie zu betrachten.

Etwa 561 000 Nettostunden mehr als im Jahr 2019 entfielen auf AU-Bescheinigungen. Entlastung gab es an erster Stelle bei der Datenerhebung im Ersatzverfahren.

Die KBV beklagt, dass mit der Anbindung an die Telematikinfrastruktur noch zu häufig eine erhebliche Zunahme des bürokratischen Aufwands einhergehe. Sie spricht sich auch dafür aus, die Notwendigkeit einer AU-Bescheinigung bei leichten Erkrankungen mit einer Dauer von bis zu fünf Tagen entfallen zu lassen. Aktuell setzt sie sich dafür ein, den Start der elektronischen AU-Bescheinigung auf Oktober 2021 zu verschieben.

Quelle: Pressemitteilung der KBV

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