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Ausgaben der ambulanten Versorgung „Verordnungskosten hochpreisiger Präparate weisen in eine verhängnisvolle Richtung“

Verordnungen Autor: Cornelia Kolbeck

Zur Sicherung der medizinischen sowie preisadäquaten Versorgung braucht es verfügbare Generika auf dem Markt. Zur Sicherung der medizinischen sowie preisadäquaten Versorgung braucht es verfügbare Generika auf dem Markt. © Alexander Raths – stock.adobe.com
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Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat Zahlen zu Verordnungskosten veröffentlicht. 

Demnach zeigt das Jahr 2023, dass ein vergleichsweise kleiner Teil der als Fertigarzneimittel verordneten Wirkstoffe für einen Großteil der Arzneimittelkosten verantwortlich ist. Allein die drei umsatzstärksten Wirkstoffe (zwei Blutgerinnungshemmer zur Schlaganfallprophylaxe sowie ein u.a. zur Behandlung von Rheuma genutzter Wirkstoff) verursachten 6 % der Verordnungskosten, heißt es. Auf 1 % der Wirkstoffe gehen rund ein Drittel der Kosten zurück, wobei 23 % der Patientinnen und Patienten mit diesen Wirkstoffen versorgt werden. 90 % der Verordnungskosten sind durch 18 % der Wirkstoffe verursacht, mit denen 77 % der Patientinnen und Patienten behandelt wurden. Zu den umsatzstarken Wirkstoffen gehören jene, die bei häufigen Erkrankungen, bspw. Diabetes eingesetzt werden.

„Dies sollte aber nicht den Blick auf die besonders hochpreisigen Präparate verstellen“, mahnt das Zi. Verwiesen wird auf die Kostenverhältnisse zwischen Präparaten mit Patentschutz und Generika. 

Günstigere Generika häufig von Lieferengpässen betroffen

Während die Wirkstoffe mit Patentschutz 47 % der Kosten verursachen – bei nur 8 % der Verordnungen – sind es bei Generika 30 % – bei 78 % der Verordnungen. Auch der Blick auf die Einzelwirkstoffe ist laut Zi interessant, denn auf die zehn teuersten Wirkstoffe (gemessen an den Kosten je definierter Tagesdosis) entfallen 0,1 % der Gesamtkosten. Das sind 81,5 Millionen Euro. Behandelt wurden damit aber nur 3.542 Patientinnen und Patienten. Mit den zehn günstigsten Wirkstoffen hingegen wurden rund 2,7 Millionen Patientinnen und Patienten versorgt. Kosten hier: 23,6 Millionen Euro.

„Die Ausgabenentwicklung insgesamt, vor allem aber auch der stetig steigende Anteil hochpreisiger Arzneimittel an den Verordnungskosten weist in eine verhängnisvolle Richtung“, kommentiert der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried die Zahlen. Um die medizinische Versorgung sicherstellen zu können, würden sicher verfügbare Generika gebraucht. Jedoch seien 73 % der Präparate aus der Lieferengpassliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (Februar 2024) Generika bzw. Biosimilars.

Quelle: Medical-Tribune-Bericht

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