Hospitalisierung oft vermeidbar AOK fordert bessere Betreuung für Hochbetagte

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Bei einer besseren ambulanten Versorgung in Arztpraxen, Pflegeheimen oder zu Hause hätten 2022 bundesweit 1,4 Mio. Klinikaufenthalte von pflegebedürftigen Menschen vermieden werden können. Bei einer besseren ambulanten Versorgung in Arztpraxen, Pflegeheimen oder zu Hause hätten 2022 bundesweit 1,4 Mio. Klinikaufenthalte von pflegebedürftigen Menschen vermieden werden können. © momius - stock.adobe.com

Bei einer besseren ambulanten Versorgung in Arztpraxen, Pflegeheimen oder zu Hause hätten 2022 bundesweit 1,4 Mio. Klinikaufenthalte von pflegebedürftigen Menschen vermieden werden können. 

Das besagt der Krankenhaus-Report der AOK. Die sog. „pflegesensitiven Fälle“ mit Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Diabetes sollten idealerweise von Niedergelassenen oder pflegerisch versorgt werden. Sie machten 36 % aller Klinikfälle pflegebedürftiger Personen aus.

Anschlussversorgung nach Klinikaufenthalt gewährleisten
AOK-Vorständin Carola Reimann plädiert deshalb für eine „konsequente Ambulantisierung der Versorgung hochbetagter Menschen“. Die sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen, die mit der Krankenhausreform geschaffen werden sollen, seien „ein richtiger Ansatz“ – sofern deren Fokus auf der ambulanten Versorgung mit Übernachtungsmöglichkeit und der Anschlussversorgung nach einem Klinikaufenthalt liege. Gerade hochbetagte Menschen, die eine grundlegende Diagnostik, gute pflegerische Betreuung und Überwachung benötigten, könnten davon profitieren.

Der Anteil der über 80-Jährigen an allen Krankenhausfällen ist von 13 % im Jahr 2005 auf 22 % in 2023 gestiegen. Die Verweildauer ist mit durchschnittlich 8,1 Tagen fast doppelt so hoch wie bei den Menschen unter 60 Jahren und die Kosten sind fast sieben Mal so hoch.

Quelle: Pressemitteilung – AOK-Bundesverband